40 Jahre „High Voltage“ von AC/DC: Es machte “Tieee Enn Tieee”, dann kam irgendwas mit DYNAMIT

Und plötzlich stampfte es im Jugendheim: T.N.T. war der erste Dampfhammer von AC/DC, der auch (West-)Deutschland erreichte.

Eine bis dato nur in Kennerkreisen bekannte Hardrock-Band ballerte vor genau 40 Jahren zum ersten Mal aus den Jugendwellen der Öffentlich-Rechtlichen. Im Falle von Nordrhein-Westfalen war es die “Discothek im WDR”, die immer mittwochs bei der damaligen Rock-Pop-Welle über der Ägide des immer gut druffen Moderators Mal Sandock lief.

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Es machte “Tieee Enn Tieee” und dann kam irgendwas mit DYNAMIT, so übersetzte man sich das als mäßiger Englisch-Mittelklässler jedenfalls. “Dei Na Meid” Und wieder: Tieee ENN Tiee”. Für einer wilde Horde Heranwachsender war dieser Brachialsound die reine Erfülung. Das pure Gegengift in dieser Prä-Punk-Popwelt, die von Glam, Abba und der progrockigen Genesis-Yes-Supertramp-Aura regiert wurde. Und jetzt alle: “Tieeee Ennn Tieee”. Der Beginn des weltweiten AC/DC-Mythos.

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Mit dem erstmals auch außerhalb von Australien veröffentlichten Atlantic-Records-Album “High Voltage”, das Ende April in Europa und Mitte Mai in den USA im Laden stand, wurde ein härteres, wilderes Rockzeitalter ausgerufen. Die Songs sind eine Art internationale Zusammenstellung der ersten beiden Studioalben der Rasselbande um die Jungs in Schüler-Uniformen. Die Kids liebten den Kreischgesang, die klassische Rockkritik, darunter der US-ROLLING-STONE war nicht sonderlich amüsiert.”All Time Low” lautete das krachende Urteil. Eine Platte, die mit vielen Konventionen brach.

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Nicht nur das brachiale “Tieee Ennn Tiee” schockte das (Kritiker-)Establishment. Der offen zur Schau gestellte Sexismus in “Can I Sit Next To You, Girl” und “Little Lover”, der anmaßende Karriere-Krawall in “It’s a Long Way to the Top (If You Wanna Rock ’n‘ Roll)” – all das schockte die Popszene der über 30-Jährigen. Teenage-Krawall reinsten Wassers. Und aus heutiger Sicht sicher auch ein Türöffner von down under für die Pubrock- und Punk-Revolution. Eine, die weitaus länger gehalten hat, wie wir heute wissen.

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