50 vergessene & verkannte Meistesrerke

Vom Radar vieler Plattenkritiker, Käufer und Bestenlistenschreiber sind sie längst verschwunden. Trotzdem sind diese LPs Gold wert.

Im Rezensionsteil dieser Zeitschrift wird die aktuelle Veröffentlichungsflut gesichtet, gesiebt, gewichtet, gewürdigt. Auch im Bereich der Re-Issues, wo alter Wein aus neuen Schläuchen kredenzt wird. Was in den Verwertungskreislauf der Musikindustrie gerät, wird wahrgenommen. Außen vor bleibt dagegen alles, womit gerade nichts verdient, was mithin nicht beworben werden kann. Angebot schafft Nachfrage, der Markt regelt immer nur sich selbst. Doch gibt es so unendlich viele großartige Platten, die dabei auf der Strecke bleiben, über die zu schreiben kein akuter Anlass besteht außer eben dem, dass sie gehört werden müssen, weil sie das Leben bereichern.

Im Folgenden also eine Auswahl von 50 LPs, quasi am Markt vorbei ins Heft geschmuggelt, die mir viel bedeuten; sowohl vergessene, von der nivellierenden Musikgeschichtsschreibung achtlos übergangene, wie auch verkannte, missverstandene, sträflich in abgelegene Nischen verbannte. Keiner zusätzlichen Anpreisung bedürfen sicher jene Werke, die es in ihrer Zeit zwar schwer hatten, inzwischen jedoch zum Kanon zumindest der aufgeklärten Kritik gehören, wie Gene Clarks „No Other“, Big Stars „3rd“ oder „Colossal Youth“ von den Young Marble Giants. Ebenfalls verzichtet wurde auf jegliche Ausgewogenheit in Bezug auf Stil, Geschlecht oder Hautfarbe, die Selektion war indes nicht arbiträr, sondern meinem musikalischen Gewissen verpflichtet. Zu Pressungen und Erhältlichkeit fragen Sie Ihren First- oder Second-Hand-Dealer.

Natürlich wird es Kenner geben, die halt alles schon kennen. Oder beklagen, dass dieses oder jenes Album fehlt. Wie könnte es auch anders sein beim ersten Griff in eine prall gefüllte Schatztruhe. To be continued.

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