ABSCHIEDE

Philip Chevron

FRIEDLICH SEI ER GESTORben -so wurde der Tod von Philip Chevron am 8. Oktober auf der Pogues-Homepage verlautbart. Aber natürlich ging der Gitarrist der berüchtigten keltischen Folk-Punk-Trunkenbolde mit 56 viel zu früh. Seit 2007 kämpfte er gegen eine Krebserkrankung, und noch bis zum Jahr 2012 schien es, als hätte er sie besiegt. Doch im April desselben Jahres entdeckten Ärzte einen Tumor, der nicht mehr zu heilen war.

Chevron, 1957 geboren, wuchs in einer Vorstadt Dublins auf. 1976 war er Mitbegründer einer der ersten irischen Punkbands namens The Radiators Of Space, die jedoch nach zwei Alben nichts Nennenswertes mehr zustande brachten. Wohl auch deshalb zog Chevron 1981 vorübergehend nach London, wo er den Sänger und passionierten Berufsalkoholiker Shane MacGowan kennenlernte. Beide jobbten damals im selben Plattenladen. Wenig später bat MacGowan seinen neuen Freund, bei einigen Aufnahmen seiner Band an der Gitarre auszuhelfen. Ab dem zweiten Album, „Rum Sodomy &The Lash“, gehörte Chevron dann zum festen Kern der Pogues.

Zusammen mit MacGowan schrieb er an einigen der bekanntesten Songs der Gruppe mit. So geht etwa das Stück „Thousands Are Sailing“ auf sein Konto. Zuletzt sah man Chevron in der Öffentlichkeit bei einer Benefizveranstaltung in Dublin im August. Im Dezember wollten die Pogues eigentlich wieder gemeinsam mit ihm auf der Bühne stehen.

Ronald Shannon Jackson

ALS SCHLAGZEUGER HAT er einen Sound mitgeprägt, den man heute wahlweise als Avantgarde-Jazz, Free-Funk oder Jazz-Fusion begreift. Der 1940 im texanischen Fort Worth geborene Ronald Shannon Jackson spielte bereits als Teenager regelmäßig in Jamsessions mit Begleitmusikern von Ray Charles. Ab Mitte der 60er-Jahre war er an einer Reihe wegweisender Freejazz-Aufnahmen, unter anderem mit dem Saxofonisten Albert Ayler, beteiligt. Zudem arbeitete er mit Größen wie Charles Mingus, Herbie Hancock, Wayne Shorter und Ornette Coleman zusammen und entwickelte in den 70er-Jahren seinen ganz eigenen, groove-betonten Stil, bevor er 1981 das Innovationsensemble The Decoding Society gründete.

In den 90er-Jahren musste er aufgrund einer Nervenerkrankung lange Zeit pausieren, gab jedoch in seinen letzten Lebensjahren wieder regelmäßig Konzerte mit zahlreichen anderen Jazzmusikern. Jackson starb am 19. Oktober 2013 in seiner Geburtsstadt an Leukämie.

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