„Alles ist vergeben!“: ‚Charlie Hebdo‘ erscheint nach Anschlag in Millionenauflage, auf dem Cover ist … Mohammed

Am Mittwoch erscheint die erste Ausgabe von "Charlie Hebdo" nach dem Anschlag auf die Redaktion. Die Cartoonisten reagieren mit einer großen Geste auf die Ereignisse vom 07. Januar: Vergebung.

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Auf dem Titelbild der ersten Ausgabe von „Charlie Hebdo“ nach dem Terroranschlag auf ihre Redaktion am 07. Januar befindet sich ein weinender Mohammed und die berührenden Worte: „Tout est pardonné“ (Alles ist vergeben). In seiner Hand hält der Prophet das inzwischen ikonisch gewordene Schild mit dem Slogan “Je suis Charlie“.

Gezeichnet wurde das Cover vom Karikaturisten Luz, der den Anschlag nur deshalb überlebte, weil er sich in einem Zug in Richtung Paris befand und die Redaktionskonferenz nur mit Verspätung erreichte. Richard Malka, der Anwalt der wöchentlich erscheinenden Zeitung, machte klar, dass der Geist hinter dem Slogan „Je suis Charlie“ auch das „Recht auf Blasphemie“ miteinschließe. In den letzten Jahrzehnten hätte es keine einzige Ausgabe gegeben, die sich nicht in der einen oder anderen Form satirisch mit den einzelnen Weltreligionen auseinandergesetz habe.

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Der Chefredaktuer von „Charlie Hebdo“, Gérard Biard, sagte, dass man keine Trauerausgabe publizieren wolle. Sie seien keine „Heulsusen“ und wollten weiter machen wie bisher. Allerdings wird die an diesem Mittwoch in einer Millionenauflage erscheinende Ausgabe statt wie gewohnt 16 diesmal nur 8 Seiten haben.

 Seit vergangenen Freitag arbeiten rund ein Dutzend Mitarbeiter an der Entstehung des Blattes. Dafür fanden sie Unterschlupf in den Redaktionsräumen der „Libération“, denn wegen der laufenden Ermittlungen können die alten Büros nicht genutzt werden. Die linksgerichtete Tageszeitung stellte schon im Jahr 2012 ihre Räumlichkeiten zur Verfügung, als das Redaktionsgebäude von „Charlie Hebdo“ nach der Veröffentlichung einiger Mohammed-Karikaturen von einem Brandanschlag verwüstet wurde.

Für Interessierte: Die aktuelle Ausgabe von „Charlie Hebdo“ soll auch in einer Auflage von 300.000 Heften in 25 andere Ländern geliefert werden.

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