Apple Music: Musiker setzen sich gegen Vertragsbedingungen zur Wehr – straft Apple widerwillige Bands ab?

Apple will mit aller Macht ins Streaming-Geschäft einsteigen und legt sich dafür auch mit Musikern an, die den Geschäftsbedingungen nicht folgen wollen.

Apple will sich mit seinem neuen Dienst „Apple Music“ ein großes Stück vom Streaming-Kuchen sichern. Und gegen die mitunter radikalen Marktmethoden des Unternehmens aus Cupertino scheint es einige Widerstände zu geben.

Apple geht mit einem Sonderangebot zum Start des Services am 30. Juni in die Offensive und bietet seine Musikinhalte zunächst in einem „Drei-Monats-Abo“ vollständig kostenlos an. Das treibt aber viele Musiker auf die Barrikaden: Angeblich weigern sich bis zu 50 Prozent aller Independent-Künstler, von Adele über The National bis hin zu Radiohead, teilzunehmen.

Kein Geld für gestreamte Musik

Knackpunkt ist, dass Apple den Musikern kein Geld für die dreimonatige kostenlose Nutzung ihrer Musik auszahlen will. Der Konzern reagierte nun ausgesprochen dünnhäutig auf die Kritik und drohte einigen Bands an, dass ihre Musik auch aus dem iTunes-Store entfernt würde, wenn sie sich nicht den neuen Bedingungen beugen würden.

Hintergrund könnte sein, dass Apple verhindern will, nur mit einem Rumpfangebot an den Start zu gehen und im Vergleich zum Konkurrenten Spotify schlechter dazustehen.

Kritik auch aus Deutschland

Auch in Deutschland wird auf die als als wirtschaftliche Bedrohung empfundene Marktpolitik von Apple reagiert: Der Verband unabhängiger Musikunternehmen kritisiert in einem offenen Brief den neuen Streaming-Service und spricht darin von „unangemessenen Vertragsbedingungen“, die für die eigenen Kunden im ungünstigsten Fall sogar „geschäftsschädigend“ sein könnten.

Aus Sicht des Verbandes wälzt Apple das finanzielle Risiko des globalen Starts und der Neukundengewinnung auf die kleinen und mittleren unabhängigen Musikunternehmen und ihre Künstler ab. 

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