BABY TALK mit Bela B und Judith Holofernes

Das exzessive Musikerleben – es ändert sich, wenn plötzlich Kinder da sind. Aber es wird dadurch nicht unbedingt langweiliger. Davon wissen Judith Holofernes und Bela B. beim ROLLING STONE-Interview ein Lied zu singen. Der 51-jährige Drummer der Ärzte und Vater eines Sohnes bringt in diesem Frühjahr sein bereits drittes Soloalbum „Bye“ heraus. Nach der Auflösung ihrer Band Wir sind Helden wagt Judith Holofernes, 37, Mutter eines Sohnes und einer Tochter, einen Neustart mit „Ein leichtes Schwert“, ihrem ersten Soloalbum.

Was denkst du, mag Bela deine Platte, Judith?

JH: Jedenfalls glaube ich, dass wir beide große Schnittmengen im Plattenschrank haben dürften -ältere Sachen, Garagenpunk, Country und Soul. Die Sounds auf meiner Platte sind ja auch nicht so topaktuell.

BB: Ich habe das Album zwar noch nicht richtig gehört, aber das glaube ich auch. Einen Song habe ich im Internet als Video gesehen.

JH: Findest du es auch manchmal anstrengend, dass man heute alles immer in alle möglichen Internet-Kanäle füttern muss?

BB: Ja, ich habe das Gefühl, dieses ewige Füttern wird auch noch den letzten Fan vertreiben. Man muss nicht mehr suchen, alles ist einen Mausklick entfernt. Ich höre allerdings allerorten, dass Vinyl wieder stark wird. Vielleicht deshalb?

JH: Pep talk! Die Musikindustrie ist in einer komischen Schwebe. Ich kenne so viele Leute, die ihre Bands schmeißen mussten, weil sie es sich nicht mehr leisten können.

BB: Andererseits: Dass Bands sich nach ein paar Jahren wieder auflösen, war immer schon so; eigentlich sollte man grundsätzlich Bands misstrauen, die länger als 15 Jahre existieren. Dass ich selber in solch einer Dinosaurierband spiele, ist eher unnormal. Das hatte ich anfangs nie gedacht, nie gewollt.

JH: Trotzdem: Ich wusste früher nicht, dass Leute, deren Bands auf Musikzeitschriften drauf sind, als Taxifahrer jobben müssen.

Apropos Bands: Wie fühlt ihr euch als Solokünstler, für dich, Judith ist es ja das erste Mal?

JH: Na ja, es ist eigentlich keine echte Soloplatte, bei der ich alle Instrumente selber spiele, das ist es ja bei dir auch nicht, Bela. Dennoch mein Mann Pola, der als Schlagzeuger dabei war, kommt zum Beispiel nicht mit auf Tour. Ich hatte vorher gedacht, dass ich ihn während der Aufnahmen mit den Sachen, die mir gerade musikalisch im Kopf herumgehen, zuquatschen kann. Wenn er aber gerade etwas anderes gemacht hat, ging das nicht, also habe ich durchaus erlebt, was „solo“ bedeutet.

BB: Ich war auch nicht allein. Nach meinen ersten Soloalben 2006 und 2008 hatte ich die Idee, mit Smokestack Lightnin‘, einer schon existierenden Band, zu spielen, mir quasi eine ganze Band zu mieten.

JH: Nach dem Nashville-Prinzip!

BB: Genau! Smokestack Lightnin‘ begleiten auch sonst manchmal Musiker, die aus den USA kommen und ihre Band nicht mitbringen können.

JH: Das macht bestimmt wahnsinnig Spaß mit solchen Leuten, oder?

BB: Ja, ich kann Verantwortung abgeben, weil die eben schon eine Einheit sind. Auf jeden Fall macht es Spaß, Dinge anders zu machen als bei meiner Hauptband. Ich habe ja an meinem Album zwei Jahre nebenbei gearbeitet, oft auch im Backstageraum oder Tourbus, aber die haben gar nicht viel mitbekommen. Rod war vielleicht ein wenig irritiert, als aus meiner Garderobe nicht mehr Heavy Metal, sondern Bluegrass tönte. Ein Problem hat keiner. Wir machen alle Soloalben.

JH: Das war bei uns ein bisschen schwerer. Es hatte schon etwas Besonderes, die anderen anzurufen und zu sagen: „Ihr dachtet vielleicht, ich schreibe jetzt einen Roman, aber “ Ich dachte das ja auch! Ich hatte so eine Art Fluchtfantasie, im Arbeitszimmer sitzen, mich zurückziehen. Der Moment, als Jean das erste Mal im Studio vorbeikam, um meine Solosachen anzuhören, war unglaublich – wir sind wie Geschwister. Als Band haben ja auch nicht aufgehört, weil wir uns gestritten haben, sondern weil ich einfach absolut nicht mehr konnte.

Was uns zum Thema Doppelbelastung bringt: Ihr habt beide Kinder im Kindergarten-bzw. Grundschulalter. Wie macht ihr das, wenn ihr auf Tour geht?

JH: Das war schon schwierig. Wenn man das zusammen als Familie durchzieht, möchte man sich ja nicht die Blöße geben, und diesen ganzen Unkenrufen à la „das könnt ihr doch den Kinder nicht antun“ zustimmen. Für unsere Kinder war es wirklich super – Lichtpult, Musik. Sie haben gelernt, hinter Festivalbühnen einzuschlafen.

BB: Wurde das nicht sehr teuer, mit Babysittern und all der Logistik?

JH: Klar, dann wird der Babysitter auch noch krank, weil auf Tour immer alle krank werden – wir standen andauernd kurz vor der totalen Katastrophe. Vor der Halle Tausende von Leuten, und dein Kind kriegt Ohrenschmerzen! Und wir mussten immer beide auf die Bühne. Wir hatten tolle Babysitter, und ich hielt bis zum Schluss an dieser Vorstellung von der reisenden Hippiefamilie fest. Aber allein jedes Wochenende die Koffer mit Windeln und Babygläschen zu packen, und dann diese Lauf babys, die alles ansteuern, was gefährlich ist. In unserem ersten Festivalsommer mit Kind wurde unser Sohn konsequent um 5.20 Uhr morgens wach. Und wir haben als Headliner gespielt, also als Letzte.

BB: Dafür habt ihr aber lange durchgehalten.

JH: Ja, ich bin dann doch loyal, ich weiß, dass viel davon abhing, eventuell hätte ich sonst auch schon früher mal eingesehen, wie schwierig es tatsächlich ist. Ich will nicht jammern, ich bin froh, dass wir es gemacht haben, sonst hätten wir zum Beispiel zwei tolle Platten weniger. Doch es hat mich nach der Bandpause quasi selber überrascht, wie schnell ich wieder Musik machen wollte. Darum ist es gut, dass Pola nun bei der Soloplatte zu Hause bleiben kann. Denn ich muss subsumieren, dass das mit der Familie auf Tour eine schöne, romantische Schnapsidee war.

BB: Jetzt bin ich noch erleichterter, dass ich nicht mit meiner Freundin in einer Band spiele. Klar will ich, dass mein Kind das alles mitbekommt, das ist auch immer etwas Besonderes, wenn es beim Konzert ist. Aber ich weiß noch, wie ich bei einem Festival mal diese Riesennightliner gesehen habe, für euch und eure vielen Kinder. JH: Das verbindet aber auch als Band. Und immerhin sieht man seine Kinder die ganze Zeit.

BB: Trotzdem habe ich nicht das Gefühl, so viel verpasst zu haben. Das mag aber auch der Größe der Band geschuldet sein: Je größer die Produktion, desto mehr Off-Tage und da bin ich meist nach Hause gefahren. Und dadurch, dass ich ja fast nur im deutschsprachigen Raum unterwegs war und bin, fällt es mir wirklich leicht, schnell zu Hause zu sein. Das Reisen stresst vielleicht körperlich, ist aber auszuhalten. Ich habe aber auch schon am Telefon Gutenachtgeschichten erzählt – ein paar Momente, wo es mich geärgert hat, gab es also schon.

JH: Kennst du den fantastischen Film „The other F-Word“? F wie Fatherhood, der ist toll.

BB: Klar! Da geht es um Punkmusiker, die Väter geworden sind: Black Flag, No FX, Rancid. Bitter ist diese Geschichte des Sängers von Pennywise, der so frustriert ist, weil er seine Kinder vermisst, dass er am Ende des Films – Achtung, Spoiler! – aus der Band aussteigt.

JH: Man denkt bei diesem Film, dass es in den USA noch mal ganz anders ist – sobald man dort ein Kind bekommt, fällt man anscheinend in eine rosa Welt voller Babyshowers, Privatschulen und Vorort-Reihenhäusern, in der die Punkfreundinnen total deplatziert sind.

BB: Klingt jetzt schon wie eine Serie!

JH: Und man muss sagen, dass durch Kinder auf Tour eine Menge Sachen nicht mehr gehen, die vorher viel Spaß gemacht haben.

BB: Das ist richtig. (Gelächter)

Was hat sich sonst für euch durch die Kinder geändert?

JH: Ich habe das Gefühl, dass ich straighter bin, seit ich Kinder habe, ich kann mich besser abgrenzen, weil es lebenswichtig ist, dass ich keine Energie verschenke. Darum bin ich eigensinniger geworden. Und: Ich kann alle möglichen Filme nicht mehr gucken, weil ich weinen muss.

BB: Bei mir hat sich auch total viel verändert, man hat eben immer etwas, an das man gerne denkt. Und die Hundehaufen in Berlin regen mich plötzlich auf, weil es jemanden gibt, der die Kacke permanent ins Haus trägt. Horror-Filme kann ich zwar schon noch sorglos gucken – mich berühren aber plötzlich Filme, in denen es um Eltern-Kind-Beziehungen geht. Ich habe gerade mein erstes Drehbuch geschrieben, und musste sehr viel über Menschen nachdenken, es gibt darin auch eine problematische Beziehung einer Figur zu seinem Kind. Aber das konnte ich mit einer gewissen Distanz behandeln.

JH: Und wenn bei „Homeland“ dauernd Kinder erschossen werden, macht dir das etwas aus?

BB: Nee, so etwas ist total abstrakt für mich. Mich trifft es, wenn Versäumnisse dargestellt werden. Im Ganzen bin ich auf jeden Fall milder geworden. Aber ich empfinde es ohnehin nicht mehr als angemessen für jemanden, der in einer Band wie Die Ärzte spielt, über andere Leute herzuziehen. Da haben wir ein paar Grenzen überschritten, waren dermaßen arrogant – das wollte ich nie. Wir haben immer nach oben getreten, irgendwann hatten wir aber alle überholt. Dann trotzdem damit weiterzumachen, war nicht cool.

JH: Das Problem ist es, dass man in unserem Beruf aber andauernd dazu gezwungen wird, Stellung zu beziehen, auch live. Wenn man zum Echo geht, was ihr ja nicht macht

BB: Unter anderem genau aus diesem Grund!

JH: … dann fragen von allen Seiten Leute, was man jetzt von den Nominierten hält. Das sind Menschen, die man gestern getroffen hat und nett findet, auch wenn man die Musik nicht mag. Ständig muss man sich ungewollt fraternisieren mit Musik, die man im Radio wegschalten muss.

BB: Man kann auch Sachen scheiße finden. Nur weil wir Musiker sind, sind wir ja nicht alle Geschwister!

Ihr schreibt eure Meinungen und Erlebnisse ja beide gern im Netz nieder. Lest ihr auch Kommentare?

BB: Es ist ein Fehler, über sich im Internet zu lesen. Mit den Ärzten haben wir das alles komplett abgelehnt, waren nicht bei Facebook. Aber um mit meinen Fans zu kommunizieren, hatte ich eine Weile ein Gästebuch, da gab es die übelsten Beleidigungen bis hin zu Nazipropaganda. Darum habe ich es zugemacht.

JH: Ich merke den Unterschied zwischen Facebook und meinem Blog schon. Bei Facebook sind die Menschen nicht ganz so anonym, darum ist der Umgangston oft ein bisschen milder. Momentan fühlt sich mein Blog allerdings auch noch an wie ein privater Salon.

BB: Man muss sich ab einem bestimmten Punkt einfach davor absichern, Dinge wahrzunehmen, die man nicht wahrnehmen will, mit Familie erst recht. Wenn einen beleidigende Kommentare in einem ungeschützten Moment treffen, macht man sich wochenlang Gedanken. Darum versuche ich, die Nähe zu meinen Fans eher auf der Bühne herzustellen. Ganz extrem auf der letzten Tour: Du musst unbedingt mal auf der MS Hedi in Hamburg spielen!

JH: Ja?

BB: Wahnsinn! Ich habe während des Konzerts aus den Gläsern der Leute in der ersten Reihe getrunken. Ein Riesenspaß!

JH: Klingt toll. Aber darum ist das ja so zwiespältig mit dem Netz: Man weiß, dass es eine Menge Fans gibt, die das alles super verstehen, was du machst, und wenn du bei denen angekommen bist, musst du nichts mehr übersetzen. Aber du musst immer über diese engen Kanäle an die Leute ran, wie Radio zum Beispiel. Das ist ja fast wie eine verkalkte Arterie, es geht kaum etwas durch. Wegen der Gesetzmäßigkeiten, was alles nicht geht, weil der Hörer es angeblich nicht versteht.

BB: Genau, und davon befreit einen das Internet bis zu einem gewissen Grad.

JH: Ja, und dann macht man sich eben seinen eigenen Kanal. Ich habe ja keinen missionarischen Impuls, ich würde gern nur an die Leute herantreten, die das mögen und wollen.

Erklär doch mal die Radioproblematik genauer!

JH: Zum Beispiel wird eine Singleauswahl nie danach getroffen, was man selbst am liebsten auskoppeln möchte. Alle fragen mich jetzt gerade, wieso ich „Liebe Teil 2“ als erste Single herausgegeben habe, aber das hängt genau damit zusammen – bei anderen Songs ist das Outro zu lang, die Sounds sind zu ungewöhnlich, oder man versteht den Text nicht genau, – und schon fliegt es aus dem Radio raus. Allerdings hatten wir als Band das Glück, auch außerhalb der Musikpresse vorzukommen, das gilt für mich als Solokünstlerin gerade genauso.

BB: Ehrlich gesagt finde ich die engen Radiokriterien nicht so schlimm, die fordern einen heraus. Die Band, in der ich groß geworden bin, ist in den 80ern eh nur gespielt worden, wenn wir irgendwo eingeladen waren. Das hat sich erst mit „Schrei nach Liebe“ geändert, da hatten wir schon ein großes Selbstbewusstsein und haben uns nicht mehr an die Regeln halten müssen. Mir ist klar, dass das die Ausnahme ist, aber es läuft auch nicht jeder Song von uns.

JH: Aber wenn man auf einer langen Autofahrt mal alle Sender mitnimmt, dann weiß man, welch ein Kompliment es ist, formatuntauglich zu sein!

BB: Danke.

JH: All diese Umstände verstärken jedenfalls, dass Künstler und Plattenfirmen sich dem Internet zuwenden, dort veröffentlichen und posten. Und dieser Aspekt geht mir langsam auf die Nerven – schließlich geht es auch immer darum, dass es nichts kostet. Und keiner etwas verdienen kann.

Wann habt ihr überhaupt Zeit zum Posten?

BB: Auf Tour!

JH: Genau, im Tourbus. Wann sonst?

BB: Ich habe immer das Tourtagebuch geschrieben. Peta Devlin (Die Braut haut ins Auge, Oma Hans, Cow – Anm. d. Red.) und die Jungs haben mich mit ihren Fotos unterstützt.

JH: Ich beschäftige mich gerade mit Müßiggang – daher auch der Song „Nichtsnutz“ auf meiner Platte. Ich habe das Buch „How to be idle“, die Kunst des Müßiggangs von Tom Hodgkinson gelesen, der dekliniert wunderbar den Tag durch, und erzählt, welchen nichtsnutzigen Scheiß man um welche Uhrzeit gut machen kann, vier Uhr Aperitif, fünf Uhr Ukulele spielen – das ist provokant und lustig, sagt aber auch viel Schlaues.

BB: Klingt ja fast schon wieder stressig.

JH: Nein, das ist sehr inspirierend, allerdings denkt man die ganze Zeit: „Na, der hat doch bestimmt keine Kinder!“ Als ich es durchgelesen hatte, sah ich aber, dass es noch ein zweites Buch von ihm gibt, in dem es um Müßiggang-Eltern geht, und das ist genauso toll. Das einzige Buch, das ich allen Eltern empfehlen würde.

BB: Okay, gut zu wissen.

JH: Ich habe eh das Gefühl, dass es sich viele Eltern heutzutage sehr schwer machen, und alles sehr ernst nehmen.

BB: Wir beschäftigen uns eben mehr mit Erziehung als unsere Eltern, die mussten den ganzen Tag Geld verdienen. Ich habe eher Angst, dass mein starker Musikfokus, die Plattensammlung und so weiter, zur Folge haben könnte, dass mein Nachwuchs sich gar nicht mehr dafür interessiert. Momentan läuft nicht unbedingt meine favorisierte Kindermusik zu Hause.

JH: Was denn?

BB: Jedenfalls nicht mehr Kiss.

JH: Besser als wenn sie im Pulk durch die Wohnung laufen und „Sexy Lady! Gangnam Style!“ schreien. (lacht) Oder machst du dir Sorgen, dass dein Kind überhaupt keine Lust auf Musik mehr haben könnte und BWL studieren will?

BB: Ein bisschen jedenfalls. Obwohl, das muss ja auch einer machen oder nein, eigentlich nicht!

JH: Ich glaube, man gibt am Ende das weiter, was man ist, und nicht, was man weitergeben will.

BB: Was wird denn aus unseren Kindern, Judith, wenn sie groß sind? Wir standen mal zusammen an der Bühne bei einem Konzert, bei dem Ringo Starrs Sohn Zak Starkey Schlagzeug gespielt hat, einer der besten Schlagzeuger dieser Erde. Und von wem hat der das Spielen gelernt? Von Keith Moon! Das kommt ja schon einer Göttersage gleich.

JH: Pola spielt jetzt in einer Band mit einer Percussionistin, die aus einer Schlagzeugerdynastie kommt, die Eltern und die Schwestern – alle Schlagzeuger!

BB: Und aus dem Haus sind alle Mieter ausgezogen…

JH: Kann eben passieren, oder auch nicht. Jedenfalls: Wenn man als Mädchen Schlagzeug lernt, hat man immer eine Band.

BB: Stimmt. Warum ist das Schlagzeug denn überhaupt ein Männerinstrument?

JH: Tja. Gute Frage. Ich wollte unbedingt Frauen in meiner Band haben, die ihr Instrument sehr gut spielen, aber auch die Backings singen. Hat geklappt, war aber schwerer, als ich gedacht hatte.

BB: In meiner letzten Soloband hatte ich grad mal eine Backgroundsängerin. Ich wollte auch eine Gitarristin, damit das nicht so ein Klischee auf der Bühne ist. Aber ich habe keine gefunden.

JH: Ich habe ewig drüber nachgedacht, wieso es so wenige Voll-Sologitarristinnen gibt, Rhythmusgitarristinnen gibt es einige gute.

BB: Jedenfalls hatte ich meine einzige Stunde Schlagzeugunterricht bei einer Frau, das zu meiner Verteidigung.

JH: Und das liegt Frauen ja auch, das Vielbeinige, Vielarmige…

BB: Hä? Shiva jetzt?

JH: Die Koordination meine ich, die Verschaltung von Gehirnhälften. Ich fürchte, dass es am Ende doch an den Bandgefügen mit den Männern liegt, in dem sich Frauen vielleicht doch nicht so wohl fühlen.

BB: Genau, es gibt mehr rein weibliche Bands als Musikerinnen in Mischbands. Vielleicht liegt es also doch an den Männern? Darum bin ich so froh, dass ich Peta gefunden habe. Aber ich muss hier mal an die beiden großen Frauen-Rockbands The Runaways und Girlschool erinnern. Wusstest du, dass die Schlagzeugerinnen beider Bands ein Paar geworden sind? Habe ich in der Lemmy-Biografie gelesen. JH: Na also!

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