Bekommt Berlin bald eine neue Loveparade?

Am 18. Juli könnte in Berlin wieder ein "Zug der Liebe" über die Straßen rollen. Für diesen Tag haben einige Veranstalter eine neue Loveparade angekündigt. Geplant ist das Musik-Event, das seit den tragischen Ereignissen in Duisburg 2010 nicht mehr stattfand, als Großdemonstration.

Zusammen mit einigen befreundeten DJs will Jens Hohmann, Gründer der Internetplattform „theclubmap.com“, eine Großdemonstration anmelden, die als neue „Bewegung der Liebe“ die Loveparade wiederbeleben möchte. Der 42-Jährige  plant mit bis zu 10 Wagen mit elektronischer Musik, die im Juli als „Zug der Liebe“ durch Berlin rollen sollen. Ziel sei es, so Hohmann, bis zu 15 000 Menschen auf den Hauptstadtasphalt zu locken.

Die Loveparade ist nach wie vor im kollektiven Gedächtnis verankert: 1989 startete die Veranstaltung als Kleindemo mit gerade einmal 150 Teilnehmern auf dem Kurfürstendamm. Auf dem Höhepunkt der Bewegung Mitte der Neunziger tanzten bis zu 1,5 Millionen Raver auf der Straße und demonstrierten für Liebe, Freiheit und Elektromusik. Allerdings sind auch das Jahr 2010 und die Stadt Duisburg fest mit dem Groß-Event verbunden: Als die Loveparade dort stattfand, kamen 21 Menschen in einem Gedränge ums Leben. Damit war auch das Musikereignis erst einmal Geschichte.

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Wie es aussieht, wünschen sich aber viele Fans eine Rückkehr der Loveparade: „Wir sind von der positiven Resonanz bisher wirklich sehr überrascht“, sagte Hohmann in einem Interview mit dem „Tagesspiegel“. Über Facebook hätten bereits mehr als 6000 Menschen ihre Teilname zugesagt. Außerdem hätten sich auch viele Clubs und DJs aus der ganzen Republik gemeldet, um beim Zug der Liebe dabei zu sein.

In den letzten Jahren gab es allerdings zahlreiche erfolglose Versuche, die Raver-Sause noch einmal zu reanimieren. Seit 2011 wurde jährlich in Berlin die „B-Parade“ angekündigt, dann aber jedesmal kurzfristig wieder abgesagt. Grund dafür könnte das mangelnde Interesse finanzkräftiger Sponsoren gewesen sein. Loveparade-Gründer Dr. Motte alias Matthias Roeingh sprach sich seinerzeit gegen einen Relaunch der Großdemonstration aus, weil er lediglich kommerzielle Motive hinter der Veranstaltung witterte.

Die Neuauflage der Loveparade ist zumindest schon einmal für den 18. Juli angekündigt. Werbebanner sollen nicht dabei sein, politische Plakate hingegen schon.

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