Billy Bragg: ‚Thatchers Tod erinnert an Großbritanniens Zynismus und Gier‘

Nachdem Morrissey nach Margaret Thatchers Tod erwartungsgemäß auf jegliche Pietät gepfiffen hat, ist nun ein anderer kritischer Geist mit einem Statement an die Öffentlichkeit getreten: Billy Bragg erinnert der Tod der 'Eisernen Lady' vor allem daran, wie Großbritannien zu dem wurde, 'was es heute ist'.

Margaret Thatcher ist tot, einige trauern respektvoll, andere feiern und manche hätten gerne den Wizard-Of-Oz-Song „The Witch is dead“ auf Platz eins der britischen Charts. Billy Bragg gehörte im Musikgeschäft zu den schärfsten Kritikern der „Iron Lady“, seine Songs „Thatcherities“ und „Between The Wars“ bezogen sich direkt auf Thatcher und ihre gewerkschaftsfeindliche Politik – dennoch hielt er sich angesichts Thatchers Tod im Gegensatz zu Morrissey einigermaßen zurück. In einem Statement auf Facebook schrieb Bragg:

„Dies ist nicht die Zeit für Feierlichkeiten. Der Tod Margaret Thatchers ist nichts weiter als eine besondere Erinnerung daran, wie Großbritannien in den Schlamassel geriet in dem wir uns heute befinden. Daran, warum einfache Arbeiter nicht mehr länger mit einem Job genug verdienen können, um eine Familie zu unterstützen; daran, warum es eine Knappheit an angemessenen und bezahlbaren Wohnungen gibt (…) daran, warum Rupert Murdoch so mächtig geworden ist und daran, warum Zynismus und Gier die Kennzeichen unserer Gesellschaft geworden sind. Das Glas zu erheben und den Tod einer alten Frau zu feiern ändert nichts von alledem. Das einzig wahre Gegenmittel ist Aktivismus. Nicht feiern – organisieren!“

Vielen Kritikern reichte dieses Statement offenbar als Provokation, seine Facebook-Seite wurde von ihnen mit Schmäh-Posts übersäät. Bragg, der sich gerade in Kanada aufhält, fügte deshalb doch noch etwas mehr Schärfe hinzu:

„Ich werde diese Kommentare stehen lassen, als Erinnerung daran, was für nette Menschen Margaret Thatcher und ihre boshafte Partei unterstützen.“

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