Blink-182 beim Highfield 2014: Routine-Rock im Zeitraffer

Welche Erwartungen stellt man nach 22 Jahren Bandgeschichte an eine Punkgruppe, die ihre Pubertät nun wirklich längst hinter sich gebracht hat?

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Travis Barker, Tom DeLonge und Mark Hoppus von Blink-182 waren die Headliner des Samstags beim Highfield 2014 – die Reaktionen im Publikum: von müde getanzt über zufriedengestellt bis enttäuscht.

Welche Erwartungen stellt man nach 22 Jahren Bandgeschichte an eine Punkgruppe, die ihre Pubertät nun wirklich längst hinter sich gebracht hat? Nimmt man ihnen den Nackedei-Pipi-Kaka-Humor auch jetzt noch ab, wenn drei sichtlich gealterte Männer auf der Bühne stehen?

Eher befremdlich wirkt es dann, wenn DeLonge und Hoppus sich mit schräger Stimme durch Songs wie „Family Reunion“ mit seinen sieben schmutzigen Wörtern krächzen, Wörter die sie ihren Kindern vielleicht heute am Mittagstisch verbieten würden. Routiniert wirken alle drei trotzdem, allen voran Travis Barker, der mit irrsinniger Geschwindigkeit und Präzision sein erhöht stehendes Drumkit verprügelt. Bass und Gitarre müssen Schritt halten und so schreddern sich Blink-182 flott durch ihr knapp eineinhalbstündiges Set mit Hits wie „All The Small Things“, „Always“, „Rock Show“ und „What’s My Age Again“. Nur für „I Miss You“ und „Stay Together For The Kids“ schalten sie kurz mal einen Gang runter, damit sich auch der schlammige Moshpit vor der Bühne kurz erholen kann.

Vorn kocht das Publikum erwartungsgemäß – weiter hinten seziert man die Leistung der Band schon kritischer: die Show wirkt leidenschaftslos runtergerattert, da helfen auch ein paar eingestreute „Fucks“ von DeLonge nichts. Letzten Endes gibt wohl der Publikums-Querschnitt die realistischste Einschätzung – Prädikat „Zufriedenstellend“, mehr aber auch nicht. Leider.

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