Brüderlich

Mehr als Stoner-Rock und Psychedelia: Pontiak

Es braucht ein bisschen, bis man Pontiak als das erkennt, was sie sind, nämlich kunstbeflissen. Bei der ersten Auseinandersetzung hört man den tumben Sound von Black Sabbath, die Psychedelik der Doors und die staubig schwerfälligen Riffs einer Stoner-Rock-Band. Doch die Brüder Van, Lain und Jennings Carney haben nicht nur diese zwei Dimensionen, sondern auch eine dritte. „Es geht um so viel mehr als Stoner Rock“, so Sänger und Gitarrist Van Carney. „Wir sind uns bei jeder Probe, bei jeder Aufnahme und bei jedem Konzert eines künstlerischen Prozesses bewusst. Uns faszinieren Dinge wie der frühe Expressionismus wir erlauben es unserer Musik, einfach etwas auszudrücken.“

Worum es auf dem neuen, zweiten Album von Pontiak („Sun On Sun“) geht, ist schwer zu sagen. Doch es regt sich etwas unter diesen bewusst schroff und holprig gespielten Liedern, die wie Schraffuren etwas Anderes sichtbar werden lassen. Seit fünf Jahren sind die drei Brüder jetzt als Band unterwegs. Die Carneys stammen aus Virginia und sind mittlerweile dorthin zurückgekehrt, zwischenzeitlich aber führten die Wege in viele Himmelsrichtungen. Van Carney studierte im UK, wo das Musizieren mit Kommilitonen die Überzeugung reifen ließ, dass Blut dicker ist als Wasser. „Wir erkennen die Talente im jeweils Anderen und haben viel Respekt voreinander“.

Immer unterwegs: die Band-Bruder Van Carney alias Pontiak erklärt Van, „das ist künstlerisch ein gutes Fundament.“

Pontiak hangeln sich an einer mittlerweile gut gewachsenen Netzwerkstruktur von Wohnzimmer-Venues, Kunstzentren und Miniclubs entlang. Weil das Interesse nun größer wird, geht die Reise schon mal from coast to coast. Quer durch die Staaten, das passt gut zu Pontiak, deren Musik auch etwas Visuelles hat – man sieht vor seinem geistigen Auge oft menschenleere Landschaften, gefilmt aus dem Seitenfenster eines fahrenden Autos. „Wir haben eine große Sensibilität für Geografie“, bestätigt Van. „Unsere Mutter stammt aus Alaska, und als Kinder sind wir oft dorthin gefahren. Die Landschaft sich heben und senken sehen das steckt in unserem Blut.“

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