Bushido: Hetze gegen Israel auf Twitter, Witze über Homosexuelle

Wie viele andere Musiker auch nutzt Bushido die sozialen Netzwerke als Plattform für Meinungsäußerungen. Er macht Witze über Homosexuelle – und kritisiert Israel.

Auch Bushido nutzt die sozialen Netzwerke als Plattform, um Kontakt mit den eigenen Fans zu pflegen und mit gezielten Kommentaren auf sich aufmerksam zu machen. Wie es sich für einen Rapper gehört, der seit Jahren das Image eines enfant terrible pflegt (und damit trotz oder gerade wegen einer seit Jahren augenscheinlich gemäßigten Ausdrucksweise viele Platten verkauft), werden auch provokante Äußerungen immer mal wieder ins Netz gepustet.

Die seit Wochen grassierende Ice Bucket Challenge bewertete er nun als „komische Scheiße“, wie die „Huffington Post“ berichtet. Er wies stattdessen darauf hin, dass es seiner Meinung nach eigentlich wichtigere Themen gäbe: „Es hätte uns aber mehr gefreut, wenn viel mehr Leute auf die Menschen in Palästina und im Gaza-Streifen aufmerksam machen würden.“

Zunächst wirken die Worte wie ein harmloser Aufruf zu mehr politischer Gestaltungsfreiheit, die auf die Rechte und Wünsche des palästinensischen Volkes eingeht. Tatsächlich wird der Post aber von einem Profilbild flankiert, das einen Landkartenausschnitt von Israel zeigt, das in palästinensische Farben getaucht ist.

Für den Grünen-Politiker Volker Beck ist das Israelhetze: „Bushido will die Vernichtung Israels.“ Israel wirke durch dieses Bild wie von der Landkarte verschluckt.

Im Anschluss an sein Eisbad nominierte Bushido den Journalisten Michel Friedmann, den noch bis Dezember amtierenden Bürgermeister Berlins, Klaus Wowereit, und auch den Grünen-Politiker Volker Beck für eine Ice Bucket Challenge. Dazu kommentierte er in dem Video: „Wir wollten auch die homosexuelle Gemeinschaft einbeziehen.“

Natürlich bedient sich der 35-Jährige hier einer Rhetorik, die mit einem „Augenzwinkern“ homophobe Klischees bedienen soll. Schließlich weiß der Rapper durchaus, dass es sich bei Beck und Wowereit um zwei Politiker handelt, die ihr Coming-Out hatten. Aber: ist das Humor – oder schließen solche Aussagen an die Hetze gegen Homosexuelle auf seinen frühen Alben (und in vielen weiteren öffentlichen Äußerungen) an?

Nicht anders verhält es sich mit seinem als Kritik an Israel getarnten Aufruf für einen Palästinenserstaat. Was zunächst im Zusammenhang mit der scheinbar irrelevanten Ice Bucket Challenge in Zusammenhang gebracht wird, bekommt durch das unzweideutige Profilbild ein völlig anderes Gewicht.

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