Die besseren Geschichten erzählen

Der Berliner Rapper Marteria will den deutschen Hip-Hop wieder cooler machen.

Marteria ist Rapper einer neuen Generation. Der Wahlberliner wird von Genre-Größen wie Jan Delay oder Peter Fox hofiert, ohne dass der Underground zu murren anfängt. Marteria ist ein Rapper, der ein Szene-Selbstverständnis nicht mehr thematisieren muss, weil sein Selbstverständnis die besseren Geschichten hergibt. Und er hat mit seinen 27 Jahren bereits genug erlebt, um das Storytelling der nächsten zehn Alben abzusichern. Angefangene Fußballerkarriere, abgebrochenes Model-Startum, Schauspielschule – been there, done that.

Heute auf der To-do-Liste: Die Rettung des Hip-Hop. „Das ist momentan so ein vertrotteltes Kinderding“, konstatiert er und steigert sich dabei in einen Redefluss, den er auf die dreifache Geschwindigkeit seines sonor-schleichenden Rapflows beschleunigt. „Ich will Hip-Hop wieder cool machen.“

Marteria arbeitet mit dem Produzentengespann The Krauts, die bereits Peter Fox‘ Album „Stadtaffe“ für die Chart-Spitze veredelten. Wenn Marteria etwas gebrauchen kann, dann eine ähnliche Rezeption wie die des Seeed-Spin-offs. Es wäre die Rezeption von einem, der mit seinen wachen Bestandsaufnahmen und seiner musikalischen Weitsicht ein massentaugliches Phänomen ohne erkennbare Kalkulation anbietet.

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