Die schönste Elfe

Rumours“ von Fleetwood Mac kenne ich, seit ich das erste Mal die Platten meiner Eltern durchwühlt habe. Das muss so mit etwa sechs Jahren gewesen sein. Das Bild vorne drauf habe ich immer als märchenhaft empfunden. Für mich war Stevie Nicks die schönste Elfe, die man sich vorstellen kann. Die perfekte Frau, wie sie da so posiert -eine Stilikone, auch wenn ich mich selbst nie so gekleidet habe. Das hat etwas Hippieeskes, Bohemehaftes -so ein 70er-Jahre-Cool. Und dieses Outfit in Verbindung mit ihrer Stimme -das fand ich aufregend. Außerdem habe ich immer die zwei Eier lustig gefunden, die Mick Fleetwood da zwischen den Beinen baumeln. Merkwürdig. (lacht)

„Rumours“ gehört bis heute zu dem Pool von vielleicht 50 Platten, um die ich schon mein Leben lang kreise – Bob Dylan, Beatles, Stones, Neil Young, Carole King, viel Country wie zum Beispiel Linda Ronstadt

…lauter altes Zeug. (lacht) Aber abgesehen davon, dass das Album auch ein musikalischer Meilenstein ist, wusste ich schon ziemlich früh, was in der Band so alles abging zu der Zeit, als „Rumours“ aufgenommen wurde. Das hat sicher auch zum Reiz der Platte beigetragen: Drogen und Exzesse und Trennungen und Leidenschaft und Eifersucht und Bäumchen-wechsle-dich. Und so schöne Menschen, die trotz allem noch nicht zerrüttet aussehen, weil sie noch so jung und wild sind.

Ich habe auch sehr oft die Porträts der Bandmitglieder hinten auf dem Cover studiert -mir gefiel das alles sehr gut: die Kleider, die Typen, das Lebensgefühl. Das hat mich auch ein bisschen an meine Eltern und ihre Freunde erinnert, die sahen auch so ähnlich aus. Diese Bilder gingen Hand in Hand mit dem Milieu, aus dem ich komme.

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