Do You Know Where The Fuck You Are? Die 20 besten Songs von Guns N‘ Roses

Mit "Sweet Child O'Mine", "Don't Cry" und "November Rain".

Guns N‘ Roses sind zurück – beinahe in kompletter Originalbesetzung. Mit Axl Rose, Slash und Duff McKagan sind drei der fünf Gründungmitglieder an Bord, die zuletzt 1993 gemeinsam auf einer Bühne standen.

2018 wird es fünf Auftritte in Deutschland und Österreich geben – alle Infos hier.

Anlass genug, die 20 besten Songs der Band zu wählen. Berücksichtigt wurden alle Stücke, bei denen die drei Musiker zusammen gearbeitet haben. Also das Beste aus „Appetite for Destruction“, „GN’R Lies“ und „Use Your Illusion I“ und „Use Your Illusion II“. Lieder aus dem Coveralbum „The Spaghetti Incident?“ haben es nicht in die Auswahl geschafft. „Chinese Democracy“ war ohne Slash und Duff entstanden, wird also auch nicht aufgenommen.

Ausgewählt und kommentiert von Birgit Fuß (BF) und Sassan Niasseri (SN).

20. Double Talkin‘ Jive (aus „Use Your Illusion I“)

Kein Wunder, dass dieser Song bis zur aktuellen Reunion 23 Jahre lang nicht live von Axl Rose gespielt wurde. „Double Talkin‘ Jive“ ist, von Izzy Stradlins Gesang abgesehen, eben auch Slashs Song gewesen. Er prägte das Arrangement, dehnte die 3-minütige Studioversion auf der Bühne mit seinem Flamenco-Stil bis auf zehn Minuten aus. Das Stück beginnt als recht einfacher Rocksong über Gewalt in den Straßen („Found a head and an arm in a garbage can“) und wird dann zu einer psychedelischen Reise – die Slash live in Hendrix‘ „Voodoo Chile“ münden ließ. Roses Ansagen zu dem Lied waren mal Morddrohungen (etwa gegenüber Warren Beatty, der sich an Stephanie Seymour rangemacht haben soll), oder schlicht Grüße an Loser wie Dich und mich. (SN)

19. Mr. Brownstone (aus „Appetite for Destruction“)

„Ein typischer Tag im Leben von Slash und Izzy“, so hat Slash „Mr. Brownstone“ mal beschrieben, diese fiese Abrechnung mit dem Heroin und der Sucht. Erst ein bisschen, dann ein bisschen mehr und noch mehr, und schon … Der nervöse Bo-Diddley-Beat und Axls gequälter Gesang verdeutlichen, wie aus Spaß tödlicher Ernst wird. Die Zeilen „Now I get up around whenever/ I used to get up on time“ klingen allerdings doch ein bisschen lustig, denn Zuspätkommen: Das konnte Axl Rose auch ohne Heroin immer gut. (BF)

18. Out Ta Get Me (aus „Appetite For Destruction“)

„They’re out ta get me / They won’t catch me / I’m innocent / They won’t break me“ – gut möglich, dass Rose hier die Geschichte eines Kriminellen auf der Flucht erzählt. Vielleicht geht es aber auch einfach nur darum, dass der Sänger sich das Recht herausnimmt, alles zu tun, was er will, die anderen können ihn mal. Das 1987er-Stück „Out Ta Get Me“ hatte in der späteren Live-Ära von „Use Your Illusion“ (1991) wenig Chancen, tauchte in den Setlists kaum noch auf. Schon auf dem „Appetite For Destruction“-Album hatte es einen schweren Stand, war auf Position vier gesandwiched zwischen der Single „Nightrain“ und dem Quasi-Partylied „Mr. Brownstone“. In seiner Wirkung – es ist ein klassischer 1,2,3,4, let’s go!-Rocksong – steht es den anderen Stücken jedoch in nichts nach. (SN)

17. The Garden (aus „Use Your Illusion I“)

Das psychedelische Paranoia-Stück hatte Axl mit seinen Freunden West Arkeen und Del James schon geschrieben, bevor das GN’R-Debüt erschien, die Band grub es aber erst für „Use Your Illusion“ wieder aus. Es wäre schon gespenstisch genug, wenn nicht auch noch Alice Cooper auftauchen würde. Die beiden Stimmen ergänzen sich aufs Schönste zu einem Duett über Wahnsinn, dessen genauere Bedeutung bis heute kaum einer verstanden hat. (BF)

16. Estranged (aus „Use Your Illusion II“)

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Als achte – und letzte – Single aus dem Doppelschlag „Use Your Illusion I“ und „II“ wurde endlich „Estranged“ ausgekoppelt. Der Titel verrät es bereits, der Song handelt davon, dass man den Partner irgendwann mit anderen Augen sieht (Rose schrieb das Lied mit Blick auf Erin Everly). Es ist mit knapp zehn Minuten auch ihr zweitlängstes Lied geworden, und das emotionale Auf und Ab einer Liebesbeziehung illustriert die Band mit Musik, die fast wie Wellenschläge klingt; ein sanftes Klavier hier, ein paar Basstöne dort. Und immer wieder Slash mit seinen Soli zwischen den Strophen – toll. (SN)

Plätze 15-11:

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