TV-Fußnoten

Dschungelcamp: Das Unfassbare ist geschehen

Aurelio leidet, Walter erklärt sich selbst zur Wahrheit - und muss das Camp verlassen

Ein halbes Dutzend Camper ist noch übrig, das Finale rückt in greifbare Nähe. Also stellen alle aus, was sie haben: Tanja die beeindruckenden Brüste, Aurelio seine schönste Leidensmiene, Maren ihre großäugige Begeisterung, Rolfe den grenzenlosen Optimismus. Nur Jörn verhält sich gewohnt unauffällig, während die Walter-Show ununterbrochen weitergeht. Provokation bleibt seine Strategie – während er permanent betont, dass ER ständig provoziert werde, vor allem von diesem Italiener. Aurelio findet zum Beispiel Bananenbrot fast besser als Sex, am Dschungeltelefon beschreibt er wunderbar ausführlich die Vorzüge dieser Spezialität. Walter mault, Bananenbrot rieche „wie Affenkotze“. Ein Witz, über den mal wieder keiner lachen kann – allein das ist für ihn schon eine unfassbare Unverschämtheit.

Tanja geht zur Dschungelprüfung und nimmt Rolfe mit, der dann die meiste Arbeit machen muss. Während sie Fragen zur örtlichen Fauna beantwortet und versucht, nicht wegen falscher Antworten in einem Schleimbad zu landen, muss er durch einen Schlauch mit diversen Tieren kriechen und Sterne suchen. Leider glaubt sie zum Beispiel, Ameisen würden kommunizieren, indem sie ihre Beine aneinanderreiben – „sorry, ich bin nicht so im Ameisen-Business!“ Manchmal rät sie allerdings auch richtig und erspielt ein bisschen Zeit für Rolfe, der trotzdem nur zwei Sterne einsacken kann. Erneut kein anständiges Abendessen!

Brüste wachsen, wenn man Pommes mit Softeis isst

Aber zu Aufregenderem: „Bacon 1“ und „Bacon 2“. So nennt Tanja ihre Brüste („Jeder steht auf Speck!“). Es musste ja so kommen. Sie ist häufig genug mit einem „Du bist es vielleicht“ angezählt worden, das hält ja kein Mädchen aus. „Mein Markenzeichen verschwindet von Tag zu Tag“, befürchtet sie – und lässt Rolfe zum Test anfassen. Der weiß nicht so recht, Brüste sind wohl nicht sein Spezialgebiet. Tanjas erstaunliche Theorie: Ihre Brüste wachsen, wenn sie Pommes mit Softeis isst! Der Traum aller Frauen. „Zur Abwechslung wäre es gut, wenn du die Klappe hältst“, rät Aurelio, der Ruhe braucht, weil er ganz schlimm kränkelt. Selten sah man jemanden so sehr leiden wie diesen Mann – dabei hat er nur Sodbrennen. Nicht einmal Rolfe kann richtig Mitleid aufbringen, während sich Walter schon wieder von der von ihm vermuteten schlechten Schauspielerei provoziert fühlt: „Das geht so nicht, dass einer sich da hochmogelt!“ Das Publikum, orakelt er, werde die Wahrheit herausfinden, „und die Wahrheit bin ich!“ Unerträgliche Hybris gegen harmlosen Jammer – wer wird sich durchsetzen?

Die Abwahl entscheidet sich zwischen Walter (erster Kommentar: „Oh!“) und Rolfe, der sich schon im Hotel wähnt – und dann passiert das Unfassbare: Walter muss gehen! „Die Zuschauer haben entschieden, fertig, aus“, analysiert er – und behält ausgerechnet im Moment seiner Niederlage einigermaßen die Contenance. Alle schauen entsetzt. Wie geht es jetzt weiter im Camp? Wer ist schuld? Schlägt sich das Publikum eben doch auf die Seite der patenten, rechtschaffenen Kandidaten? Kann die Durchbeißerin Maren nun Dschungelkönigin werden oder die krasse Tanja? Lächelt Jörn sich milde bis ins Finale, schafft es der gelassene Aurelio oder eher der ausgelassene Rolfe? Gab es eine Verschwörung von Harry Wijnvoord, Günther Jauch und Markus Lanz, die um ihre Jobs fürchten, wenn Walter Dschungekönig wird und danach all ihre Sendungen übernimmt? Wir werden es morgen erfahren, wenn Walter draußen ist und uns seine Sicht der Dinge erklärt. Die Wahrheit, natürlich.

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