Fan- Projekt

Für die Produktion ihres Albums starteten The Dead Trees eine Kollekte.

Zuerst wundert man sich: ein unveröffentlichter Strokes-Song? Dann aber merkt man: viel zu gut gelaunt. Trotz der trockenen Gitarren-Coolness und des vermeintlichen Genöles von Julian Casablancas kann „Back To L.A.“ kaum von den New Yorkern kommen. Ein Blick aufs Cover bestätigt: Es sind The Dead Trees, die es nach Stationen in Boston und Portland wie so viele Bands in diesen Tagen nach Hollywood verschlagen hat.

„Der California-Vibe hat uns dabei geholfen, diese Platte zu machen“, sagt Sänger Michael Ian Cummings über den geografischen Einfluss auf ihr zweites Album „Whatwave“. Trotzdem kommen die Parallelen nicht von ungefähr. Die erste EP „Fort Music“ gefiel dem Strokes-Gitarristen Albert Hammond Jr. so gut, dass er das Quartett als Vorgruppe für eine seiner Solo-Tourneen verpflichtete. 2009 firmierten The Dead Trees zudem als Backing Band von Little Joy, dem schluffigen Nebenprojekt von Strokes-Schlagzeuger Fabrizio Moretti.

Trotz des berühmten Freundeskreises – auch Adam Green und MGMT begleitete man schon auf Tour – hatte die Band Mühe, das Budget für „Whatwave“ zu schultern. Mittels eines wackeligen Videos bat die Band die User der Crowdfunding-Plattform kickstarter.com um 17.000 Dollar für die Albumproduktion. „Hätten wir die Zielvereinbarung nicht erreicht, hätten wir überhaupt kein Geld bekommen“, so Cummings. Mit Aufnahmen von Wunsch-Coverversionen, lebenslangen Gästelistenplätzen und Auftritten bei privaten Partys als Gegenleistung sammelte die Band schießlich genug Geld. Und so wurde „Whatwave“ ein geradezu klassisches Rock’n’Roll-Album mit Beatles- und Velvetunderground-Momenten sowie der Schnörkellosigkeit welcher Band? Erraten. Christoph Dorner

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