Fink: Deutsche Melancholie

Was ist ein „Moonshiner“? Einer, der illegal Fusel brennt, irgendwo da draußen im Maisfeld. Auf deutsch heißt das dann natürlich „Mondscheiner“, so wie das dritte Album der Hamburger Jungs von FINK, die eigentlich eine Menge mit „Moonshinern“ zu tun haben. Nicht nur, dass der Begriff in die romantisch verklärte Mythologie amerikanischer Volksmusik eingegangen ist, aus der Sänger Nils Koppruch mit seinen Komplizen eigene, deutsche Songs destilliert – Fink nehmen ebenfalls, natürlich fernab jeder Illegalität, eine Außenseiterpostion im hiesigen Pop-Gewerbe ein. Mit Koppruchs zuweilen schmerzhaft genauer Beobachtungsgabe sezieren sie den oftmals ernüchternden Alltag bezüglich deutscher Zwischenmenschlichkeiten. Die Tragik des Lebens wird ironiefrei beseufzt Lakonisch, aber stets versöhnlich mit der Welt von heute.

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