Frank Ocean: Reaktionen auf sein Coming-out

In einem offenen Brief hat sich Odd-Future-Mitglied Frank Ocean vergangene Woche zu seiner Homosexualität bekannt. Ein Schritt, den nun Kollegen wie Jay-Z, Beyonce und Russell Simmons öffentlich gewürdigt haben.

In einem öffentlichen Brief hat sich Odd Future-Sänger Frank Ocean auf seinem Tumblr-Blog vergangene Woche zu seiner Homosexualität bekannt. In dem Brief erzählt er von dem Moment, in dem ihm bewusst wurde, dass er sich in einen Mann verliebt hat und von den Konsequenzen, die er daraus für sich, seine Gefühlswelt und sein Leben gezogen hat.

Ein Schritt, der vielseitig als besonders mutig angesehen wurde, ist Homosexualität gerade in der HipHop-Szene noch immer ein schwieriges Thema. So hatte auch Def Jam-Labelgründer Russell Simmons noch am gleichen Tag geschrieben, dass es sich um einen „großen Tag für den HipHop“ handle. Weiter schrieb er: „Ich bin zutiefst berührt von der Courage und Ehrlichkeit Frank Oceans. Deine Entscheidung deine sexuelle Orientierung in die Öffentlichkeit zu tragen, bringt so viel Hoffnung und Licht in das Leben vieler junger Leute, die immer noch in Angst leben.“

Auch Jay-Z und Beyonce Knowles haben daraufhin Frank Ocean ihren Respekt ausgesprochen und die Entscheidung gewürdigt. So postete Beyonce auf ihrem Blog ein Foto Oceans mit den Worten: „Be fearless, be honest, be generous, be brave, be poetic, be open, be free, be yourself, be in love, be happy, be inspiration“ und Jay-Z verfasste einen Artikel mit dem Titel „Thank You, Frank Ocean“, in dem er den Mut seiner Entscheidung preist, die einen großen Schritt nach vorne bedeute – „we were all made better by your decision to share publicity“ – und zudem auch das Verhältnis der HipHop-Welt zur Homosexualität anspricht:

Aber du bist kein Aktivist. Du bist ein schwarzer Mann in Amerika, dessen Stern gerade am aufgehen ist, der für den HipHop und den Soul arbeitet, wo Genderkonstrukte cartoonartig feststehen. Dein Kollege Drake sieht sich homophoben Anfeindungen gegenüber, bloß weil er sich in seiner Musik verletzlich zeigt„, „ich bin mir sicher, dass du auch die Gerüchte über Big Daddy Kane kennst, dass er an AIDS erkrankt sei und die damit zusammenhängende Vermutung, dass er bisexuell sei, seine Karriere beendete“. „Da ist immer noch ein reales Risiko, als Mann zu gestehen einen Mann zu lieben. Ich hoffe, du hörst und liest die hunderte bis tausenden Stimmen, die dir den Rücken stärken.“

Oceans Odd Future-Kollege Tyler The Creator äußerte sich über Twitter: „My Big Brother Finally F***ing Did That. Proud Of That N***a Cause I Know That S*** Is Difficult Or Whatever.“

Dass jedoch möglicherweise nicht alle Kollegen Frank Ocenas Outing im gleichen Maß würdigen, beziehungsweise das schwierige Verhältnis der HipHop-Szene zur Homosexualität durchaus real ist, zeigt sich auch, wie die New York Times schrieb, im Stillschwiegen von für gewöhnlich fleißigen Twitterern wie Nicki Minaj, Drake, Rick Ross oder auch Kanye West. Letzterer hatte sich noch zuletzt öffentlich gegen Homophobie ausgesprochen, zu dem Outing Frank Oceans jedoch noch keine Stellung bezogen.

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