Gartenmusik – Die Submarines besingen botanische Gefühle

Sie kennen die Submarines aus dem Fernsehen, jede Wette. Man konnte John Dragonetti und Blake Hazard in der zweiten Staffel von „Weeds“ hören, in der vierten Staffel von „Nip/Tuck“, auch irgendwann in „Grey’s Anatomy“. Sie haben die aktuelle Werbung für das iPhone gesehen? Die Musik im Hintergrund, das sind The Submarines. „It helps to make a living“, spielt Dragonetti das mediale Crossmarketing herunter und will so recht noch keine signifikante Veränderung wahrgenommen haben. Mit Ehefrau Hazard fährt er derzeit Aimee Mann hinterher, in deren Vorprogramm The Submarines schon die dritte Tournee spielen. Aktuell geht es um das zweite Album, „Honeysuckle Weeks“. Eine ganz und gar glückliche Platte ist das, die Dragonetti und Hazard in ihrem neuen Zuhause am Rand von Los Angeles aufgenommen haben. Dragonetti ist ein Bastler, der einst von Boston nach Kalifornien zog, um seine Karriere als Score-Komponist und Werbemusiker voranzutreiben. Seine verspielten, vielschichtigen Arrangements aus LoFi-Elektronik, 60s-Schnipseln und Pop-Fragmenten prägen die Musik.

Das erste Album, „Declare A New State“, war eine traurige Angelegenheit – Dragonetti und Hazard hatten sich getrennt und die Trauer darüber in Songs umgesetzt. Weil Hazard aber weiterhin im Studio des Ex-Geliebten arbeitete, wurde aus den zwei Repertoires dann doch eins, und am Ende waren die Komponisten wieder ein Paar. „Wir wollten diesmal eine Platte machen, die viel Energie hat und auf der Bühne mehr Spaß macht“, erklärt Blake Hazard, „wir haben unser Studio im Gartenhaus eingerichtet – es war Frühling, und es schien, als würden die Pflanzen sich ihren Weg in den Aufnahmeraum bahnen.“ Der Vormarsch von Wein und Efeu ist ein wichtiges Thema auf dem Album, auf dem sich die Knospen öffnen und der Garten kräftig grünt. Wo andere gemischte Doppel mit formloser Eklektik oder übertriebener Introspektion stecken bleiben, ist die Musik von Dragonetti und Hazard kommunikationsfähig, herzenswarm, poppig, inspirierend. „Da ist immer etwas in der Musik, das mich irgendwohin führt“, sagt Hazard. Derzeit in den Garten.

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