“Gimme Shelter”: Regisseur Albert Maysles ist tot

Er war ein Pionier des “Cinema Direct”, filmte die Beatles auf ihrer ersten US-Tour und die Rolling Stones in Altamont. Nun erlag er im Alter von 88 Jahren einem Krebsleiden.

Albert Maysles, Kameramann und Regisseur legendärer Dokumentationen wie “Gimme Shelter” und “Grey Gardens”, ist im Alter von 88 Jahren einem Krebsleiden erlegen. Dies bestätigte die Criterion Collection, in deren Verleih viele seiner Filme erschienen, auf ihrer Facebook-Seite: “Unser lieber Freund Albert Maysles ist gestern Nacht im Alter von 88 Jahren gestorben”, heisst es darin. “Durch sein Objektiv sahen wir Dinge, die wir nie vergessen werden. Bis zum Schluss war er Filmemacher. Wir liebten ihn und wir werden ihn schrecklich vermissen.”

Zusammen mit seinem Bruder David galt Albert Maysles als einer der Pioniere des “Direct Cinema”, einer möglichst unaufdringlichen, rein beobachtenden Form des Dokumentarfilms. 1964 begleiteten sie die Beatles für die Dokumentation „The Beatles: The First U.S. Visit“, im Dezember 1969 dann die Rolling Stones auf deren US-Tour. Sie waren dabei, als beim Altamont Free Concert ein Hells Angels einen der Zuschauer erstach, und verarbeiteten die Ereignisse in “Gimme Shelter”.

David Maysles starb 1987, sein Bruder Albert filmte weiter. Noch Ende letzten Jahres unterrichtete er an seiner Dokumentarfilmschule in Harlem und gab unseren Kollegen von ME.MOVIES ein letztes Interview, in dem er sich an seine Begegnungen mit John Lennon, Mick Jagger und Keith Richards erinnerte, und das Rolling-Stones-Konzert in Altamont als “das Ende einer Ära, das Ende des ‘Summer of Love’” beschrieb. Das Interview in voller Länge könnt Ihr hier lesen. R.I.P.

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