HBO im Kampf gegen Scientology: Fernsehsender engagierte 160 Anwälte, um Film über die religiöse Bewegung rechtlich abzusichern

Geplanter Scientology-Film schlägt schon im Vorhinein große Wellen: HBO lässt Film in Erwartung einer Klage von 160 Anwälten sichten

Momentan steckt der US-Sender HBO in der Abschlussphase der Filmadaption zu Lawrence Wrights Scientology-Aufklärungsbuch „Going Clear“. Die Dokumentation soll 2015 erscheinen, bestenfalls sogar auf dem Sundance Film Festival (22.1.-1.2. 2015).

Laut „Hollywood Reporter“ ist Filmemacher Alex Gibney (The Armstromg Lie, 2013; Mr. Dynamite: The Rise of James Brown, 2014) als Regisseur engagiert. HBOs Dokumentarfilm-Präsidentin, Sheila Nevins, berichtete dem Blatt, dass der Film von „beinahe 160 Anwälten“ gesichtet wurde, um für potentielle Klagen oder Proteste der Scientologen vorbereitet zu sein.

HBO geriet in der Vergangenheit bereits mit Scientology aneinander: 1998 strahlte der Sender die Dokumentation „Dead Blue: Surviving Depression“ aus und setzte damit eine wahre Protestwelle in Gang. Zahlreiche Mitglieder, die psychiatrische Behandlungen grundsätzlich ablehnen, versammelten sich vor dem Manhattaner Hauptgebäude und beschuldigten HBO-Doku-Präsidentin Nevins sowie das Unternehmen, Antidepressiva zu verharmlosen.

Nevins verstand die Aufregung nicht: „Ich erkannte nicht, was Antidepressiva mit Scientology zu tun haben, bis ich an diesem Film arbeitete und diese Leute vor dem Gebäude sah. Ich dachte, es handle sich um einen Einheitsprotest. Aber sie protestierten gegen unseren Film. Sie sind so anti-Psychiatrie, anti-Medizin und anti-Freud. Es war wirklich sehr interessant.“

Wrights Buch „Going Clear“, das letztes Jahr erschien, bewirkte bereits wieder eine erboste Reaktion von Scientology.

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