Heute vor 28 Jahren: Sendeverbot für „Relax“ von Frankie Goes To Hollywood

In dem Song gibt es kein F-Wort, auch von "Sex" selbst ist nicht die Rede. Trotzdem verbannte die britische BBC "Relax" von Frankie Goes To Hollywood aus ihrem Programm – und förderte damit indirekt den Erfolg des Stücks.

Der von Trevor Horn produzierte, pumpende Bass sollte wohl Assoziationen an den Rhythmus der Ejakulation wecken. Die Optik der Band – viel Leder, Seemanns-Mützen, Ketten – sowie Songzeilen á la „Shoot It In The Right Direction“ ließen jedenfalls keinen Zweifel mehr daran, dass Frankie Goes To Hollywood vor allem eines ausstrahlen wollten: permanente Sexbereitschaft. Ihre Debütsingle „Relax“, 1983 veröffentlicht, drehte sich einzig und allein um den Orgasmus. Vorab geschaltete Zeitungsanzeigen („All the nice boys love sea men“) mit Bildern der Bandmitglieder ließen keinen Spielraum für Interpretationen über sexuelle Orientierung.

Nach einem Auftritt von Frankie Goes To Hollywood bei der TV-Sendung „Top of the Pops“ wurde es den Verantwortlichen des britischen Radiosenders BBC zu viel. „Relax“ erhielt ein Sendeverbot auf allen BBC-Stationen. Darüber darf man sich wundern: Auch, wenn die Wortspiele im Lied leicht verständlich sind, taucht im Songtext doch kein einziges obszönes Wort auf.

Und das Verbot feuerte das Interesse am Song natürlich an. Am 24. Januar stand „Relax“ auf Platz 1 der UK-Singles-Charts und blieb dort für fünf Wochen. Als die Charts bei „Top of the Pops“ verkündet wurden, spielte man auch nicht den Auftritt mit „Relax“ ein – sondern zeigte lediglich ein Bild der Band. Das wiederholte der Sender jede der fünf Wochen, in der „Relax“ den Spitzenplatz einnahm.

Ende 1984 hobt die BBC die Sperre auf – alle anderen Radio-und Fernsehsender in Großbritannien spielten den Song eh von Anfang an. Bis Ende des Jahres wurden zwei Millionen „Relax“-Singles verkauft. In England steht „Relax“ auf Platz sieben der meist verkauften Singles aller Zeiten.

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