‚Ich bin ein Star, holt mich hier raus‘: Walter und Jörn würgen um die Wette, die Frauen debattieren über Brüste. Dschungelcamp, Tag fünf

Ein Klassiker der Dschungelprüfung steht an, Walter ist (auch) als Bundespräsidentenkandidat gescheitert und Sara, Tanja und Patricia unterhalten sich über Brüste. Dschungelcamp, Tag fünf.

Nach fünf Tagen WG hat sich immer eine erste Hackordnung herausgebildet. Aber egal, ob es sich um einen Luxusaltbau in Hamburg-Eimsbüttel oder ein von Palmen notdürftig bekleidetes TV-Camp im australischen Dschungel handelt: Es bleibt immer die Frage, wer das Klo saubermacht. Irgendwer hat „einen Liter daneben gepinkelt“, merkt Rolfe an. Jörn, der bekennende Ordnungsfanatiker, ist pikiert, der Rest rätselt verzweifelt, wer die Sauerei angerichtet hat. Überraschung, Überraschung – es war Rolfe selbst, der doch nur einen Tag zuvor noch die geheimen Badausflüge von Walter aufgedeckt hat. Immerhin wissen wir jetzt, dass sich Menschen, wenn ihnen jede Beschäftigung genommen wird, vorwiegend über ihre Ausscheidung unterhalten.

Oder Frauen über ihre Brüste. Tanja und Sara begutachten gegenseitig ihre Rundungen („deine habe ich im Playboy gesehen …“) und diskutieren leidenschaftlich über Vor- und Nachteile von Silikon. Alle dürfen mal bei Patricia tatschen und kneten. Hartes Silikon. Tanja schwärmt: „Deine Brüste geben mir positive Energie!“ Aber die Tochter von Roberto Blanco hat auch noch andere Überraschungen parat. Als 18-Jährige hatte sie ein Techtelmechtel mit einem 60-Jährigen, das nur wenig später von einem Flirt mit einem … über 60-Jährigen abgelöst wurde. Walter kriegt große Augen, doch das allgemeine Urteil aller anderen weiblichen Camper ernüchtert ihn sofort: So etwas Altes kommt uns nicht in die Tüte.

„Deine Brüste geben mir positive Energie!“

Sara bekennt sich indes freimütig dazu, in ihrer Vergangenheit Stripperin gewesen zu sein („Uschi mit der Muschi“) und weiß auch nur Positives darüber zu berichten („du trainierst alle deine Muskeln, selbst die, die du nicht mal kennst“). Etwas betrübt gibt sie zu, dass sie den Nebenjob längst an den Nagel hängen musste, weil ihr eigener Freund dazwischen steht und ihre Brüste nach dem ersten Kind „ausgelutscht“ seien. Wo hört man Frauen schonungsloser über ihre Körper reden als bei „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“?

Sicher sitzen Heerscharen ProfessorInnen mit Gender-Lehrstuhl vor der Glotze und protokollieren aufgeregt mit. Sara fühlt sich mit ihrem früheren Nebenjob übrigens gar nicht einsam im Dschungel, weiß sie doch, dass auch Aurelio vor nicht allzulanger Zeit mit blankem Oberkörper gierige Frauen-  und Männerblicke auf sich zog. Das war kein Chakalaka, wie er seriös betont, um dann mit gleichbleibend ernster Miene seinen „Künstlernamen“ zu verraten: Auri De La Rosa.

Bevor Walter gemeinsam mit Knuddelbär Jörn zum „Dschungelprüfungsklassiker“ aufbricht (Spoiler: Kamelpenis), bekennt er noch stolz, dass er sich schon einmal als Bundespräsident beworben habe. Wenn Peter Sodann das zu können glaubte, dann wäre das für ihn doch auch kein Problem („als Bundespräsident kannste nichts falsch machen“). Die richtige Aura hätte er ja dafür, sagt er stolz in die Lagerfeuerrunde, um dann noch in die Kameras zu flüstern, dass er ihm die Dschungelkrone dank seiner mentalen Fixiertheit eigentlich kaum zu nehmen sei.

„Bitte lass‘ es Sperma sein!“

Leckereien wie gegrillte Taranteln, Kakerlakenbrei und Kotzfruchtcocktails würgen die beiden Prüflinge patent hinunter, bis ihnen doch die Gesichtsmuskeln entgleiten und der Magen seinen Dienst versagt. Wie so oft im Leben richtet sich der Blick auf den Nachtisch (Jörn: „Bitte lass‘ es Sperma sein!“) – und tatsächlich schlürft Walter das kredenzte Buschschweinsekret ohne Murren hinunter. Nicht nur Jörn fragt sich verwundert, mit welcher Methode die Leute von RTL zuverlässig das tierische Ejakulat gewinnen. Die Moderatoren scheinen indes froh zu sein, dass es die „Ungefährten“ Gollum und Frodo brechfrei zurück ins Lager schaffen. Fünf Sterne und eine minutenlange Rülpsorgie sind der Lohn.

Aber da die Langeweile in diesem Jahr grenzenlos zu sein scheint und Zickereien bisher Mangelware, gibt es noch eine fiese Schatzsuche, in der sich die Regenwaldforscher gegenseitig einschätzen müssen. Während Angelina einen Campkoller hat und in ihr dramatisch hässliches Foto-Kissen (zwei französische Bulldoggen und ihr Freund glotzen zurück und fragen den Betrachter neckisch: Wer ist hier der Schönste im ganzen Land) weint, soll sich die Wohngemeinschaft einer Familienaufstellung gleich positionieren, wer der bekannteste, schönste und fleißigste Insasse ist.

Maren hat mal die Buchstaben umgedreht

Rolfe und Sara dürfen dann an einem anderen Ort raten, was die Kollegen entschieden haben. Abgesehen davon, dass sich Maren und Walter anzicken, wer von beiden am Bekanntesten ist (Maren: „Entschuldigt mal, ich war überall dabei. Mehr als zehn Jahre ‚In aller Freundschaft‘!“), erscheint die größte Überraschung zu sein, dass es am Ende doch einmal klappt mit der richtigen Einschätzung. Der Lohn ist eine Kiste und darin die verteufelt schwierige Frage: ‚Wieviel Prozent der deutschen Männer haben bereits an einem Tag mit zwei verschiedene Frauen geschlafen?‘ Gemeinsam tippt man tatsächlich auf die richtige Antwort (44 Prozent!) und nimmt etwas enttäuscht zur Kenntnis, dass es statt Schokolade nur Kaffee und Tee gibt. Dabei würde den manchmal etwas schläfrig daherredenden Campern etwas mehr Koffein gut tun.

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