Iggy Pop- Handtaschenräuber

Man kann Iggy Pop nicht vorwerfen, dass er keinen Humor hat. Er war „The Idiot“. Er war „American Caesar“. Er war „Naughty Little Doggie“. Mit dem mürrischen Tom Waits saß er für Jim Jarmuschs Kurzfilm „Coffee & Cigarettes“ in einem Diner und gab den Geschwätzigen, was auch ungefähr den gefühlten Temperaturen der beiden im wirklichen Leben entspricht. Zuletzt hat Iggy ein Album mit Songs auf Französisch aufgenommen, was mindestens ein doppelter Witz ist. Wen hätte man weniger mit Savoir vivre in Verbindung gebracht als den wilden Mann aus Detroit, der sich vermeintlich seit mehr als 40 Jahren selbst zerstört?

Nun arbeitet der Schmerzensmann an einer neuen, wahrscheinlich wieder sehr verblüffenden Platte. Und stand vorher dem Fotografen Mikael Jansson Modell – in einer Rolle, die man am allerwenigsten von ihm erwartet hatte, weil ihm das Testosteron doch aus allen Poren strömte. Vielleicht ist es das späte Coming-out des Iggy Pop. AW

„Iggy Pop, Photographs“ by Mikael Jansson, 2011, GunGallery, www.gungallery.se

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