Isaac Hayes :: Hot Buttered Soul

Der moderne Soul begann 1969. Ein paar Jahre vorher war Isaac Hayes als Songschreiber und Produzent beim Stax-Label in Memphis angestellt. 1967 durfte er für Stax sein erstes Album aufnehmen. „Presenting Isaac Hayes“ wurde trotz des künstlerisch ambitionierten Crossover aus Jazz, Blues und Soul ein kommerzieller Flop. Zwei Jahre später kam „Hot Buttered Soul“ und damit die Abkehr vom Drei-Minuten-Song. Das Album mit seinen vier Tracks – der kürzeste fünf, der längste 18 Minuten lang stand in keiner zeitgenössischen Musiktradition, es war vielmehr die künstlerische Neudefinition und Vorwegnahme des Souls der siebziger Jahre. Wie Isaac Hayes mit den Bar-Keys als Rhythmusgruppe „Walk On By“ von Burt Bacharach zerdehnt und einen scheinbar simplen Popsong auf eine höhere künstlerische Ebene hebt, ist auch fast 40 Jahre später noch ein Erlebnis. „By The Time I Get To Phoenix“ von Songwriter Jimmy Webb fügt sich nach einem achtminütigen Monolog zu einem minimalistischen Epos aus Streichern, Bläsern, Keyboards und Hayes‘ tiefem Bariton. „Hot Buttered Soul“ markierte nicht nur musikalisch den Beginn einer neuen Ära. Mit dem Coverfoto – der Künstler mit rasiertem Schädel, Sonnenbrille und Goldkette schuf Isaac Hayes eine Ästhetik, die noch heute gerne zum Vorbild für cooles Styling genommen wird.

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