Liste: Die aktuellen Platten der März-Ausgabe des Rolling Stone

Ein Überblick über die Reviews der aktuellen Rolling Stone-Ausgabe. Mit dabei sind u.a. Nico, Atoms For Peace, Adam Ant und John Grant.

von Fabian Peltsch 04.03.2013

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Atoms For Peace - "Amok". Thom Yorke komponiert im Kollektiv weniger klaustrophobisch und weniger leidvoll.

Fotos: Liste: Die aktuellen Platten der März-Ausgabe des Rolling Stone

Atoms For Peace – „Amok“. Thom Yorke komponiert im Kollektiv weniger klaustrophobisch und weniger leidvoll.

Robyn Hitchcock – „Love From London“. Trübselig und poetisch, gallig und gewitzt.

Replay: The Moody Blues – „Days Of Future Passed“. Plötzliche und radikale musikalische Metamorphose.

Replay: Marianne Faithfull – „Broken English“. Dokument rigoroser Transformation.

Kicks: Beat Hotel – „The Best Of Our Years“. Ein veritabler Glücksfall von einer Single, melodisch mitreißend, mit herrlichem Sustain zwischen Surf und Shadows.

Kicks: Sundowners – „Hummingbird“. Farbenfrohe Pop-Ästhetik zwischen britischem Harmony-Pop und Westcoast-Psychedelia.

Kicks: Those Darlins – „Summer’s Dead“.  Klingt wie eins dieser patentierten, Handclaps-getriebenen Garagenprodukte zwischen Powerpop und Punk, entpuppt sich bei genauerem Hinhören aber als unheilig überdrehte Mordballade.

Stereophonics – „Graffiti On The Train“. Kelly Jones macht, was ihm gefällt und bricht mit den eigenen Konventionen.

Kicks: Carolyn Mark – „The Queen Of Vancouver Island“. Mehrheitlich memorable musikalische Klaviatur aus Country, Blues, Folk und Rock’n’Roll.

Shout Out Louds – „Optica“. Solides Album zwischen New Wave und Synthie-Pop.

Replay: Johnny Cash – „The Fabulous Johnny Cash“. Zum großen Teil auf Material rekurrierend, das er wohlweislich aufgespart hatte.

Adam Ant -„Adam Ant Is The Blue Black Hussar In Marrying The Gunner’s Daughter“. Ant sitzt wieder zwischen den Stühlen.

Allen Stone – „Allen Stone“. Stevie Wonder ist in einen Jungbrunnen gefallen!

A$AP Rocky – „Long. Live. A$AP“. Klingt frisch und innovativ, aber auch mainstreamkompatibel genug, um Rihanna auf ihrer anstehenden Worldtour zu begleiten.

Replay: The Association – „The Complete Warner Bros. & Valiant Singles Collection“. Eine Handvoll Hits und viele Perlen des famosen Vokal-Ensembles.

Gary Clark Jr. – „Blak And Blu“. Der Gitarrist aus Austin, Texas ventiliert so viel Inspiration, dass einem schwindelig wird.

Beady Belle – „Cricklewood Broadway“. Die bewusst minimalistisch gehaltene Instrumentierung bewahrt den Reiz des Intimen.

Bergen – „Bärenmann“. Manchmal erreichen sie fast die Langsamkeit von Savoy Grand, und auch das perlende Klavier und die verhaltene Gitarre erinnern bisweilen an die Grandezza dieser Slowcore-Giganten.

Blackmail – „II“. Live funktioniert der Hochenergierock bestimmt ganz ausgezeichnet.

Replay: Blue Öyster Cult – „The Columbia Albums Collection“. Für Furchtlose: 16 CDs der Hardrock-Heroen im Schuber.

Boz Scaggs – „Memphis“. Boz Scaggs ist ein Mann aus dem Holozän des Rhythm & Blues, seine letzte Platte liegt zehn Jahre zurück.

Chelsea Light Moving – „Chelsea Light Moving“. Thurston Moore spielt nun soliden, am Sonic-Youth-Sound der frühen 90er-Jahre orientierten Garagenrock mit gelegentlich doom-haft verschleppten Tempi.

Chris Stamey – „Lovesick Blues“. Große Melodien vom Pop-Handwerker – mit Andy Partridges Hilfe.

Replay: Colin Blunstone – „I Don’t Believe In Miracles“. Eine Anthologie des glücklosen britischen Songschreibers.

Conny Ochs – „Black Happy“. Der Songwriter Conny Ochs, ein fahrender Sänger aus den USA, wirft sich in seine Lieder, als wären es seine letzten.

Replay: Dan Penn – „The Fame Recordings“. Eine Compilation mit Aufnahmen des Deep-Soul-Songschreibers.

The Dark Flowers – „Radioland“.Am Ende weiß man nicht genau, was hier gespielt wird: die genial somnambule Fahrstuhlmusik eines Brian Eno oder die hübschen Banalitäten von The Corrs?

Devendra Banhart – „Mala“. Banhart und sein Freund und Langzeit-Produzent Noah Georgeson haben ihr musikalisches Repertoire ein bisschen erweitert und so die magenschonende Gefälligkeit des letzten Albums gebrochen.

Dido – „Girl Who Got Away“. Sanfte Lieder ohne Tamtam.

Old Yellow Moon von Emmylou Harris und Rodney Crowell. Eine abgeklärte Leistung zweier Routiniers. die auch ohne egomanischen Heckmeck auskommen.

The Heartbreaks – „Funtimes“.The Heartbreaks spielen ihren kräftigen Gitarrenpop in der Tradition von seufzendem 50s-Rock n Roll, Northern Soul, Elvis Costello und natürlich auch den Smiths.

Gemma Ray – „Down Baby Down“. Ein Konzeptalbum, das immer dann passt, wenn irgendeine Art von Sehnsucht zugegen ist.

Grouper – „The Man Who Died In His Boat“.

Huey And The New Yorkers – „Say It To My Face“. Muckertum vom Sänger der Fun Lovin’ Criminals.

Hurts – „Exile“. Etwas zu ernste Elektro-Schlager und theatralischeabgeklär Hymnen.

John Grant – „Pale Green Ghosts“. Dunkelgetönte autobiografische Pop-Kostbarkeiten.

Johnny Marr – „The Messenger“. Das einzigartige jinglende Gitarrenspiel, das man bei den Smiths so liebte, dringt selten durch.

Karl Bartos – „Off The Record“. Der Ex-Kraftwerker erforscht weiter die Romantik der Maschinen.

Kate Miller – „Heidke Nightflight“. Überraschend schlagfertige Texte und klar konturierter emotionaler Gesang.

Kate Nash – „Girl Talk“. Eigentlich macht Kate Nash immer noch das Gleiche wie zu Beginn ihrer Karriere. Sie trägt jetzt nur ein kaputtes Karohemd.

Krokus – „Dirty Dynamite“. Mit dem Metal nimmt man es nicht mehr so ernst und hat offenbar weitaus mehr Spaß an schwankendem Boogie und staubigem Roots Rock.

Lloyd Cole / Hans-Joachim Roedelius – „Selected Studies Vol. 1“. Ein wenig Muße und Konzentration sollte man schon mitbringen, um den verschlungenen Wegen dieser feinsinnigen, oft mit repetitiven Mustern spielenden Klangforschungen zu folgen.

Martin Rossiter – „The Defenestration Of St Martin“. Der Piano-Pop des Ex-Gene-Sängers bringt Männer zum Weinen.

Matmos – „The Marriage Of True Minds“. Die meisten Stücke könnte man als Klang-Collagen bezeichnen – zum Teil von überwältigender Schönheit.

Replay: Miles Davis – „Live In Europe 1969“. Drei CDs und eine DVD mit Auftritten des berühmten Quintetts.

Moke – „Collider“. Die holländisch-irische Band Moke macht Alben, deren professionelle Entschlossenheit, musikalische Finesse und produktionstechnische Qualität zu Recht für Aufsehen gesorgt hat.

Nataly Dawn- „How I Knew Her“. Westcoast-Pop und Old-Time-Feeling von einer Missionarstochter.

New Found Land – New Found Land. Zu einem dunklen Schlagzeug pulsieren warme Synthiesounds, Roxenholt singt dazu mit 80s-Wave- Melancholie.

Manfred Maurenbrecher – „No Go“. Die vorzügliche Band spielt meistens griffig-rustikal nach Art von Tom Waits oder Element Of Crime, lässt aber Maurenbrechers Klavier den Raum für kleine Meditationen.

Ólöf Arnalds – „Sudden Elevation“. Schwebendes, magisch aufgeladenes folkloristisches Repertoire.

On An On – „Give In“. Das Trio aus Chicago wehrt sich gegen die üblichen Indie-Pop-Manierismen und dreht alles etwas weiter.

Palma Violets – „180“. Musik für die Gegenwart.

Richard Thompson – „Electric“. Thompson ist von Altersmilde immer noch so weit entfernt wie Ulrich-Seidl-Filme von Mitleid.

Robert Vincent – „Life In Easy Steps“. Klingt wie die Platte eines Mannes, der endlich singt, was er will und kann.

Replay: Sandy Denny – „The Notes And The Words“. Retrospektive der großen Folk-Sängerin als Destillat aus 19 CDs.

Sin Fang – „Flowers“. Verknüpft sehr geschickt die Harmonien der Fleet Foxes mit den Sounds von Animal Collective.

Steve Mason – „Monkey Minds In The Devil’s Time“. 20 Songs, Instrumentalstücke und Soundschnipsel hat der ehemalige Beta-Band-Chef für sein drittes Solo-Album aufgenommen.

Steven Wilson – „The Raven That Refused To Sing (And Other Stories)“. Drittes Soloalbum von Porcupine-Tree-Mastermind und Prog- rock-Eminenz Steven Wilson.

Replay: Talk Talk – „Natural Order 1982 – 1991“. Zwei Werkschauen von der merkwürdigsten Band der Achtziger.

Little Annie & Baby Dee – „State Of Grace“. Irgendwo zwischen Tom Waits und Current 93 einordnen, bitte.

The Whigs – „Enjoy The Company“. Wer Garage Rock für tot erklärt, kennt The Whigs nicht.

Thos Henley – „In Hearing Taste“. Die hier zu hörenden 13 akustischen Impressionen hat er mit Streichertupfern, sachten Harmonien und kleinen subtilen Gimmicks versehen.

Replay: Townes Van Zandt – „Sunshine Boy“. Viele der Demo-Aufnahmen seiner Songs waren im Klang gelungener als die späteren LP-Versionen.

Trixie Whitley- „Fourth Corner“. Das Debüt der Songschreiberin besticht durch ihre starke Stimme.

Tryo  -„Ladilafé“. Eingängiger, ökologisch einwandfreier Worldpop aus Frankreich.

Wheeler Brothers – „Portraits“. Die Wheeler Brothers aus Austin, Texas spielen schön traditionsbewusst Country und Roots Rock im Stil der 70er-Jahre.

Kicks: The Joy Formidable – „Wolf’s Law“. Kick-Ass-Bravado und arenataugliche Melodien.

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