Lostprophets-Sänger Ian Watkins: Ermittlungen auch in Deutschland

Britische Ermittler seien nach Deutschland und in die USA gereist, um Spuren von Ian Watkins nachzuforschen. Der Lostprophets-Sänger wurde wegen sexuellen Kindesmissbrauch zu 35 Jahren Haft verurteilt.

Im Fall des zu 35 Jahre Haft verurteilten Ian Watkins ermitteln die britischen Behörden auch in Deutschland und den USA. Das berichtet die Seite „stuff.co.nz“. Die Ermittler gingen demnach allen Hinweisen nach, stünden in Kontakt mit Interpol, der deutschen Bundespolizei und US-Behörden.

Der Fall Ian Watkins

Lostprophets-Sänger Ian Watkins wurde am 18. Dezember zu 35 Jahren Haft wegen Kindesmissbrauchs verurteilt, sechs davon auf Bewährung. Das Gericht sprach Watkins des sexuellen Missbrauchs und der versuchten Vergewaltigung eines Babys schuldig. Zuvor hatte der Sänger seine Taten vor Gericht gestanden.

Watkins hatte die Anklage auf Kindesmissbrauch mit dem Spruch „megalolz“ kommentiert – was auf Deutsch und umgangssprachlich so viel heißt wie „mega-lachhaft“. Wie am 18. Dezember vor Gericht im walisischen Cardiff bekannt wurde, habe Watkins diese Einschätzung der Anklage im November während eines Telefongesprächs aus dem Gefängnis gegeben. Der Sänger saß dort bis zu seiner Verurteilung in U-Haft. Am 26. November soll Watkins am Telefon gesagt haben: „Das ist megalolz, ich weiß nicht, warum sich alle so über die Sache aufregen.“

Vor Gericht wurde ein weiteres Telefonat angeführt, in dem der Sänger einem Freund gesagt habe, dass „kein medizinischer Beweis“ vorläge und „niemand verletzt wurde“. Watkins habe außerdem hinzugefügt: „Ich bin kein Pädophiler. Ich erklärte mich nur deshalb selbst für schuldig, damit keine Verurteilung erfolgt. Ich könnte niemals jemandem weh tun.“

Wie der mit Fall betraute Chefinspektor Peter Doyle in einer Reihe von Statements auf der Homepage der Waliser Polizei mitteilte, war auch Deutschland an den Untersuchungen gegen den Sänger  beteiligt: „In den letzten paar Wochen haben wir weiterführende Informationen erhalten, die von unserem Team nun ausgewertet werden. Es wurden Ermittlungen von anderen Polizeieinheiten auf der ganzen Welt eingeleitet, inklusive Deutschland und den Vereinigten Staaten“, heißt es da.

Weiter sagte Doyle, dass es sich bei Watkins Taten um den „verstörendsten Fall von Kindesmissbrauch“ handle, den er in seiner 28-jährigen Laufbahn als Polizist gesehen habe. „Das Schuldgeständnis hat uns davor bewahrt, die Geschworenen mit dem Beweismaterial konfrontieren zu müssen. Das wäre extrem traumatisch ausgefallen“, so der Ermittler.

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