Medwedew fordert Freilassung von Pussy Riot-Mitgliedern

Dimitrij Medwedew, russischer Ministerpräsident, kritisiert die Haftstrafe dreier Pussy Riot-Mitglieder als "zu hart". Von einem Verständnis des Protestes der Punk-Band kann aber nicht gesprochen werden.

Der russische Ministerpräsident hat sich am Mittwoch für die Freilassung der drei inhaftierten Pussy Riot-Aktivistinnen ausgesprochen. Gegenüber Mitgliedern der Regierungspartei Einiges Russland bezeichnete er die Verurteilung als „zu hart“. Eine Bewährung sei in Anbetracht der Umstände ausreichend, da die Frauen im Gefängnis genug Zeit gehabt hätten, über „das Geschehene“ nachzudenken. In der Haut des Richters hätte er nicht gerne stecken wollen.

Damit zeigt sich Medwedew aber keines Falls empathisch gegenüber der Kritik, die Pussy Riot am Regime ausübten. Ein Kollektiv aus fünf Frauen der Band hattesich am 21. Februar in der Christus Erlöser Kathedrale in Moskau in einem „Punkgebet“ die Befreiung vom damaligen Regierungschef und heutigem Präsidenten Putin von der „Mutter Gottes“ eingefordert. Zudem wurde die Verschränkung der russischen Regierung mit der Kirche angeprangert. (Hier geht’s zu unserem Hintergrundbericht)

Medwedew mache diese Tat „krank“, außerdem sei ihm die Hysterie um das Thema zuwider. Dass der Regierungschef sich weiterhin uneinsichtig zeigt, dürfe Pussy Riot nicht gefallen.

Die Verteidiger der Frauen zeigen sich dennoch positiv. Die Äußerung des Ministerpräsidenten lasse darauf hoffen, dass das Oberste Gericht in Russland den Sachverhalt ebenso sehen wird, wenn die Anwälte am 1. Oktober gegen das Urteil in Berufung gehen werden. Das äußerte Nikolai Polosow, ein Verteidiger der Gruppe, Interfax zufolge.

Die Frauen wurden im August wegen „Rowdytums aus religiösem Hass“ zu einer zwei Jährigen Haftstrafe verurteilt. Der russische Präsident Putin, gegen den sich der Protest hauptsächlich richtete, hielt das Urteil für „gerechtfertigt und angemessen.“

Erst kürzlich wurde wieder ein Video der freien Mitglieder von Pussy Riot publik, in dem Putin als einer der bösen Männer bezeichnet wurde, der Russland dominiere.

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