Nase zu glatt, Haut zu weiß: Familie von Nina Simone kritisiert Biopic-Darstellerin Zoë Saldana

Zoë Saldana spielt in ihrem neuen Film die Sängerin Nina Simone. Doch schon vor dem Kinostart will die Familie der Musikerin nichts mehr mit der Produktion zu tun haben.

Ein neues Biopic, das im April in die Kinos kommen soll, will das Leben von Soulsängerin Nina Simone noch einmal filmisch für ein großes Publikum aufbereiten. Doch schon vor dem eigentlichen Filmstart gibt es mächtig Streit um die Darstellung der 2003 verstorbenen Musikerin.

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Die Afroamerikanerin wird in „Nina“ von Zoë Saldana gespielt, bekannt aus „Guardians of the Galaxy“ und „Avatar“. Obwohl die Wahl der Darstellerin von Anfang an skeptisch beäugt wurde (anders als zum Beispiel bei Don Cheadle in seinem selbst inszenierten Film über Miles Davis), haben nun ein erstes Werbeplakat und ein Trailer für gehörige Aufregung gesorgt.

Nur ein weiterer Fall von „Whitewashing“

So wird Saldana vor allem in den sozialen Medien vorgeworfen, viel zu helle Haut für die Rolle zu haben. Der Begriff des „Whitewashing“ machte die Runde. Damit ist gemeint, dass Geschichten mit afroamerikanischen, asiatischen oder indigenen Figuren von eher weißeren Schauspielern verkörpert werden, die so den Film angeblich für ein größeres Publikum „attraktiv“ machen.

Mit deftigen Worten reagierte auch die Familie von Nina Simone auf die ersten Bilder aus dem Biopic. Über den offiziellen Twitter-Account forderten sie Saldana auf, den Namen Simone nie wieder in den Mund zu nehmen.

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Auch Lisa Simone Kelly, die Tochter von Simone, reagierte mit deutlicher Kritik. In einem Interview mit der „New York Times“ sagte sie: „Meine Mutter wurde in einer Zeit groß, in der ihr gesagt wurde, ihre Nase sei zu breit und ihre Haut zu dunkel. Vom Äußeren her ist das nicht die beste Wahl.“

Hollywood diskutiert über die Benachteiligung von farbigen Künstlern

Die Diskussion um die filmische Darstellung von Nina Simone schließt direkt an die Debatte um die #whiteoscars-Debatte an, wonach einige Prominente die Verleihung der Academy Awards boykottieren wollten, weil in allen wichtigen Kategorien kein einziger Farbiger Künstler nominiert war. Während der Veranstaltung gab es diverse Anspielungen auf die Diskussion. Der farbige Moderator Chris Rock thematisierte das Problem bereits, als er zu Beginn der Show auf die Bühne trat und scherzeshalber von den „White People’s Choice Awards“ sprach.

Sehen Sie hier den Trailer zu „Nina“:

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