Neu im Plattenregal: Die Alben vom 29. Juni 2012

Die Neuerscheinungen der Woche - wie immer mit Rezensionen, Videos und Streams. Diesmal u. a. mit dabei: Adele & Glenn, Beachwood Sparks und The Levellers.

In unserem beliebten Überblick der Alben der Woche reisen wir weiterhin durch die Plattenläden des Landes. Heute empfehlen wir einen Besuch bei Blitz Records in der Hopfenstraße 71 in 24103 Kiel. Weiter Infos hier.

Adele & Glenn – Carrington Street (Glitterhouse/Indigo)
Über 20 Jahre dabei und auf keinen grünen Zweig gekommen: Glenn Thompson hatte schon bei einigen australischen Bands gespielt, als er Anfang der Neunziger anfing, für Robert Forster, den Go-Betweens-Gitarristen, zu trommeln. Wenig später kam Bassistin Adele Pickvance dazu und wurde Glenns Geschmacks- und Gesinnungsgenossin.“ Auf „Carrington Street“ gibt es nun „Doppelretro“, der sich auf Achtziger-Schrammler wie Orange Juice, Monochrome Set, Smiths und natürlich Go-Betweens“ bezieht. Die ganze Review gibt es hier.
>>>> Adele & Glenn über „Carrington Street“

Beachwood Sparks – The Tarnished Gold (Sub Pop/Cargo)
Beachwood Sparks waren eine Weile von der Bildfläche verschwunden. 2003 lösten sie sich auf, nachdem der große Erfolg ausgeblieben war. Jetzt sind sie wieder da, in alter Besetzung – doch scheint die Aufzählung von Jahreszahlen bei dieser Band völlig unpassend. Denn Beachwood Sparks vermitteln vor allen Dingen Zeitlosigkeit. Auch wenn sie gerne mal mit den Fleet Foxes oder Bon Iver in einem Satz verknüpft werden, unterscheiden sie sich ganz wesentlich. In dieser Musik schwirren weite Wüstenlandschaften, Grillen neben der Veranda und das Knarren von alten, tiefverwurzelten Bäumen. Was nicht synonym mit Festgefahrenheit zu verstehen ist.

Beachwood Sparks verzichten einfach gerne auf Pathos und hochgeschraubte Momente und veröffentlichen mit „The Tarnished Gold“ eine Countryplatte, die den Neo-Folkpop-Zug geruhsam vorbeifahren lässt.
>>>> Freedownload „Forget The Song“
>>>> Freedownload „Sparks Fly Again“

The Levellers – Static on the Airwaves

Mitte der 90er waren The Levellers so groß wie nie. Vor ihrem Auftritt beim Glastonbury Festival verteilten die englische Folk-Punk-Rocker noch eigenhändig Flyer, um anschließend vor rekordverdächtigen Massen aufzutreten. Euphorie und Hymnen! 2012 ist davon nur ein Abglanz geblieben. Klar, immer noch alles live. Aber das Wilde, die Ekstase – fort. Angeblich wollen sie mit diesem Album zeigen, dass trotz allem (der Zustand der Welt und überhaupt) immer noch Hoffnung bleibt. So klingt’s dann auch: Wie geht’s? Muss ja. Ernüchtert, aber mit erhobenem Kopf weiterzumachen, mag die richtige Einstellung fürs Leben sein. Als musikalische Haltung funktioniert sie in diesem Fall kaum. Da heult also jemand „alone in this darkness“? Sagt bloß. Die Allerweltsmelodien greifen nicht. Und den Folk-Faktor bekommt man in jedem Irish Pup. Beim vorletzten Song wippt dann doch mal ein Fuß mit. Zum Finale „The Recruiting Sergeant“ – typischer Bar-Suff-Stoff, Eigenapplaus inklusive. The Levellers sind nur noch eine Konsens-Schunkel-Truppe für den späten Nachmittag. (Lars Friedrich)

Foals – Tapes (!K7/AL!VE)
„Es ist einfach ein bisschen Musik zusammenzuschmeißen und es einen DJ Mix zu nennen, aber ich wollte mehr machen als das“ erklärte Edwin Congreave von den Foals zu dem Projekt „Tapes“.  Das Ergebnis, des dritten Teils der Mixtape-Serie, umfasst unter anderem Songs von „The Rapture“ und „The Big Pink“.
>>>> Die ersten 10 Minuten von „Tapes“ zum reinhören.

Scott Kelly, Steve von Till & Wino – Songs Of Townes Van Zandt (180g/Myproudmountain/Cargo)

„Jetzt haben drei Musiker die Verzweiflungslieder des verrückten Genies interpretiert – Songs, die immerhin von Johnny Cash, Wilie Nelson, Kris Kristofferson und Steve Earle gesungen und bewundert wurden.“ Für Arne Willander ist das, was der Rezipient auf „Songs Of Townes Van Zandt“ zu hören bekommt „großer Death Metal“. Hier gibt es die ganze Review.
>>>> Albumstream

The Magnetic North – Orkney: Symphony Of The Magnetic North (Full Time Hobby/Rough Trade)
Nennt man sie wohl Orks? Die Südlondoner haben den Orkney-Inseln im Norden Schottlands eine Elegie der Sehnsucht ins raue Herz geschrieben – aus schlechtem Wetter und elegant verwehtem Haar, verharschten Hügeln und eisiger See, Selbstmordgedanken, Folk und Pop. (Max Gösche & Jörn Schlüter)
>>>> Video zu „Bay Of Skaill“

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