TV-Fußnoten

Oscars 2015: Das sind die Gewinner der Academy Awards!

Bildstörung, berührende Reden und eine Kampfansage: Alles über die Preisverleihung

6:08 Uhr

NPH beschließt den Abend korrekt: „Buenas noches, everyone!“

6:03 Uhr

Neil Patrick Harris rekapituliert noch einmal die entscheidenden Momente des Abends. Alle warten auf den letzten Preis, den wichtigsten. Sean Penn sagt die Nominierten an – „it’s about the power of ideas“.

Bester Film: „Birdman“

„Who gave this son of a bitch a green card?“ fragt Penn, bevor er „Birdman“ ausruft. Inárritu befürchtet prompt strengere Immigrationsgesetze, weil schon wieder ein Mexikaner gewonnen hat. Michael Keaton lobt den Regisseur, er sei „as bold as bold can be.“ Und dann bricht es aus ihm heraus: „Who am I kidding? It’s great to be here!“

5:56 Uhr

Beste Hauptdarstellerin: Julianne Moore („Still Alice“)

Keine Überraschung – und doch strahlt Julianne Moore so sehr. Mit einem Oscar könne man angeblich fünf Jahre länger leben, erzählt sie – was gut wäre, denn ihr Ehemann sei jünger als sie. Natürlich dankt auch sie der Familie und allen, die am Film beteiligt waren. Und dann betont sie noch einmal, wie wichtig es ist, Alzheimer weiter zu erforschen. Und sie schafft es gerade noch, nicht zu weinen.

5:51 Uhr

Jetzt geht es Schlag auf Schlag. Jedes Jahr wieder faszinierend: Erst passiert alles in Super-Slow-Motion, und in der letzten halben Stunde fühlt man sich plötzlich wie in einem Action-Thriller. Cate Blanchett sagt gewohnt elegant die Nominierten an.

Bester Hauptdarsteller: Eddie Redmayne („Die Entdeckung der Unendlichkeit“)

Das ist mal eine echte Überraschung! Er könne gar nicht ausdrücken, was er fühle, sagt Redmayne – und tut es dann doch, ganz rührend und natürlich. „This is Oscar!“ stammelt er. Und der gehört allen ALS-Kranken, Stephen Hawking und seiner Familie und und und Er verspricht, ihn zu putzen und in Ehren zu halten.

5:43 Uhr

Beste Regie: Alejandro G. Inárritu („Birdman“)

Wieder nicht Linklater! Schon eine Enttäuschung. Aber wie sich Inárritu freut – und „that little prick called ego“, wie er es so schön nennt, im Zaum hält.

5:34 Uhr

Bestes adaptiertes Drehbuch: „The Imitation Game“ (Graham Moore)

5:32 Uhr

Wie ist es möglich, dass Eddie Murphy seit Jahren nicht altert? Und warum gewinnt nicht Richard Linklater??

Bestes Originaldrehbuch: „Birdman“ (Alejandro G. Inárritu, Nicolas Giacobone, Alexander Dinelaris, Armando Bó)

5:25 Uhr

Nur noch sechs Preise übrig (und ca. 35 Minuten)! Vier hat „Grand Budapest Hotel“ schon, „Whiplash“ drei.

5:22 Uhr

Lady Gaga singt das Schönste aus „The Sound Of Music“ – ein (Alb-)Traum in Weiß. Weißes Kleid, weiße Zähne, weiße Haare. Viele Streicher, viele große Gesten. Nur eins ist sie – zumindest heute Nacht – leider nicht: eine gute Schauspielerin. Ihr Lächeln wirkt gequälter als das der Menschen, über die sich Neil Patrick Harris bisher lustig gemacht hat (insgesamt doch mehr, als er ankündigte). Julie Andrews‘ Herz ist dennoch erwärmt. Sie kündigt den nächsten Preis an.

Beste Filmmusik: „Grand Budapest Hotel“ (Alexandre Desplat)

5:05 Uhr

Bester Filmsong: „Glory“ (John Stephens, Lonnie Lynn)

Common und Legend bedanken sich für den Preis. Glen Campbell hätte ihn nicht entgegennehmen können – aber verdient.

4:59 Uhr

John Legend und Common singen „Glory“ aus „Selma“ – Piano, Gospelchor, HipHop – alles drin … and justice for all! Aber ist Legend nicht doch ein schrecklicher Schmierlappen? Immerhin: Oprah gefällt’s.

4:50 Uhr

Bester Dokumentarfilm: „Citizenfour“ (Laura Poitras, Mathilde Bonnefoy, Dirk Wilutzky)

Er hatte es schon geahnt – und trotzdem gute Laune: kein Oscar für Wim Wenders und „Das Salz der Erde“.

Bester Schnitt: „Whiplash“ (Tom Cross)

4:35 Uhr

Meryl Streep dankt all denen, die von uns gegangen sind – mit gewohnter Anmut und genau dem richtigen Pathos. Mickey Rooney, James Garner, James Rebhorn, Anita Ekberg, Richard Attenborough, Rod Taylor, Luise Rainer, Lauren Bacall, Eli Wallach, Bob Hoskins, Mike Nichols und natürlich Robin Williams – es waren mal wieder viel zu viele. Jennifer Hudson tritt im schwarzen Kleid auf und singt „I Can’t Let Go“. Nicht ganz so berührend wie Bette Midler im vergangenen Jahr, aber schön.

4:25 Uhr

Beste Kamera: „Birdman“ (Emmanuel Lubezki)

Bestes Szenenbild: „Grand Budapest Hotel“ (Adam Stockhausen, Anna Pinnock)

4:11 Uhr

Bester Animationsfilm: „Big Hero 6 (Baymax – Riesiges Robowahobu)“ (Don Hall, Chris Williams, Roy Conli)

Bester animierter Kurzfilm: „Feast (Liebe geht durch die Magen)“ (Patrick Osborne, Kristina Reed)

Beste visuelle Effekte: „Interstellar“ (Paul Franklin, Andrew Lockley, Ian Hunter, Scott Fisher)

4:02 Uhr

Rita Ora singt „Grateful“ aus „Beyond The Lights“ – niedlich, aber doch nur ein durchschnittlicher Diane-Warren-Schmachtfetzen.

3:54 Uhr

Jared Leto sieht immer noch wie Jesus aus, liest aber brav die Nominierten vor –

Beste Nebendarstellerin: Parricia Arquette („Boyhood“)

Das musste sein! Die wunderbare Patricia Arquette hat sich nicht extra frisiert und setzt auch noch uneitel eine Lesebrille auf, um ihre Dankesliste abzuhaken: wie sympathisch! Und dann setzt sie sich auch noch für Frauenrechte ein – eine längst fällige Kampfansage, so souverän wie kraftvoll vorgetragen. Meryl Streep jubelt, Jennifer Lopez auch. Gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit – das wäre mal was. Bleibt aber vorerst auch in Hollywood ein Fantasyfilm.

3:48 Uhr

Bester Tonschnitt: „American Sniper“ (Alan Robert Murray, Bub Asman)

Bester Ton: „Whiplash“ (Craig Mann, Ben Wilkins, Thomas Curley)

3:35 Uhr

Die Ehren-Oscars wurden dankenswerterweise vorab vergeben – an die Schauspieler Harry Belafonte und Maureen O’Hara, Jean-Drehbuchautor Claude Carrière und Regisseur Hayao Miyazaki. Es ist der Moment, in dem man sich wieder mal fragt: Noch zweieinhalb Stunden? Aber dann kommt Neil Patrick Harris und holt die Aufmerksamkeit zurück. Und Gwyneth Paltrow trägt ein Kleid mit einer sehr großen Rose. Tim McGraw singt sichtbar ergriffen Glen Campbells „I’m Not Gonna Miss You“. Auch im Smoking verzichtet er nicht auf den Cowboyhut.

3:29 Uhr

Bester Dokumentar-Kurzfilm: „Crisis Hotline: Veterans Press 1“ (Ellen Goosenberg Kent, Dana Perry)

Bester Kurzfilm: „The Phone Call“ (Mat Kirkby, James Lucas)

3:18 Uhr

Tegan & Sara spielen „Everything Is Awesome“ aus „The Lego Movie“, fallen zwischen Bauarbeitern, Cowboys und Batman aber kaum auf. Selten etwas so Irres gesehen. Der Song? Gab es einen Song?  Und dann schon wieder Werbung, unter anderem für „das größte TV-Experiment aller Zeiten“. Aber wäre das nicht eine Oscar-Verleihung ohne endlose Unterbrechungen?

3:12 Uhr

Nicole Kidman kann ihre Augen wieder richtig öffnen, aber die Stirn sieht immer noch skurril aus. Lenkt ein wenig vom Wesentlichen ab…

Bester fremdsprachiger Film: „Ida“ (Polen – Regie: Pawel Pawlikowski)

Pawlikowski wundert sich sehr charmant darüber, dass er plötzlich im „epicenter“ der Aufregung steht, grüßt die besoffenen Freunde zu Hause und ignoriert einfach die Fanfare. Wenn man schon mal auf der Bühne steht, wird man ja wohl allen danken dürfen, die einem einfallen.

3:00 Uhr

Bestes Make-up und beste Frisuren: Frances Hannon, Mark Coulier für „Grand Budapest Hotel“

Bestes Kostümdesign: Milena Canonero für „Grand Budapest Hotel“

Gleich zwei Siege für Wes Andersons Film – verdient!

2:51 Uhr

Maroon 5 spielen „Lost Stars“ aus „Can A Song Save Your Life?“ Adam Levine schmachtet, so gut er kann, aber warum zappelt er so unmotiviert hin und her? Als Bono im vergangenen Jahr auf die Knie ging, sah das irgendwie glaubhafter aus. Und der Song ist auch verzichtbar.

2:45 Uhr

Bild und Ton wieder da! Danke!

2:44 Uhr

Ich. flippe. aus. Kein Fernsehbild. Aber das Internet meldet:

Bester Nebendarsteller: J.K. Simmons („Whiplash“)

Gab es das schon mal – einen Übertragungsausfall bei einer der wichtigsten Kategorien? Simmons wird bejubelt, er dankt Frau, Kindern und Eltern und beschwört alle, ihre Liebsten anzurufen – das hätte man gern live miterlebt…

2:41 Uhr

ProSieben meldet: „Wir bitten die Störung zu entschuldigen. Gleich geht’s weiter…“ Unfassbar. Das nennt man wohl einen „Showstopper“.

2:40 Uhr

Neil Patrick Harris kann nicht singen und er tanzt hölzern, aber: was für ein Auftritt! Jeder Gag sitzt (außer der über Oprah), er bezieht Benedict Cumberbatch und Jack Black ein, und am Ende seiner „Moving Pictures“-Hommage rappt er fast. Zum Glück kam Kanye West nicht auf die Bühne, um es ihm zu verbieten! Vor allem aber merkt man ihm an, dass er sein Geschäft wirklich liebt. Und dann – Bildstörung. Das kann ja wohl nicht wahr sein!

2:30 Uhr

Endlich – es geht los. Die 87. Academy Awards im Dolby Theatre – Bühne auf!

2:20 Uhr

Zwei Monate hat es gedauert, Lady Gagas Kleid herzustellen. Schade, dass die Zeit dann nicht mehr für eine richtige Frisur gereicht hat.

2:10 Uhr

Die Witwe des echten „American Sniper“ Chris Kyle wird gefragt, was ihr Mann wohl von all den Nominierungen halten würde? „He’d be blown away“ antwortet sie.

2:00 Uhr

Mindestens einen Fashion-Faux-Pas muss es im jedem Jahr geben – und schon kommt Jennifer Lopez in einem hautfarbenen Kleid, das im unteren Bereich nach Ballett aussieht und im oberen nach Nippel-Blitzer-Gefahr. Der rosa Lippenstift passt nicht dazu, das unechte Lächeln schon. Wunderschön dagegen: Lupita Nyong’o in einem weißen Perlentraum, Scarlett Johansson in Jägergrün.

1:40 Uhr

Die herrlichen Widersprüche der Oscars: Man regt sich auf, dass am roten Teppich nur Oberflächliches geredet wird und Kleider die Hauptrolle spielen, aber dann spricht Julianne Moore plötzlich über Alzheimer – und das kommt einem inmitten des Gekreisches auch seltsam vor. Man weiß jetzt schon, dass die Preisverleihung wieder zu lang sein wird – und hat sich doch ein Jahr lang darauf gefreut. Eigentlich schaut man fast nur noch Serien, aber weder Golden Globes noch Emmys können mit den Academy Awards mithalten. Wenn das gute alte Hollywood etwas kann, dann das: eine große Show inszenieren. Und mit dem diesjährigen Gastgeber, Neil Patrick Harris, hat man sich immerhin einen gesucht, der beide Welten vereint: Er wurde mit der Serie „How I Met Your Mother“ zum Superstar (und hat mehrfach die Tonys und Emmys moderiert). Er machte sich in den vergangenen Wochen vorsichtshalber schon mal selbst klein: Ja, er sei aufgeregt. Und nein, das Selfie von Ellen DeGeneres könne er gar nicht überbieten. Auch veralbere er nicht gern Leute, die potenzielle Oscar-Gewinner sind. Da kann man gespannt auf seine Antrittsrede sein! Die meisten Nominierungen haben übrigens „Birdman“ und „Grand Budapest Hotel“ (zehn), gefolgt von „The Imitation Game“ (acht) und „American Sniper“ und „Boyhood“ (sechs).

1:10 Uhr

Es regnet, ein roter Teppich ist ausgerollt und Steven Gätjen ruft aufgeregt Prominenten hinterher: Es ist endlich wieder Oscar-Nacht! Die 87. Academy Awards beginnen in ungefähr 80 Minuten. und gerade schwärmt Donata Wenders, dass sie mal George Clooney geküsst hat und Wim erzählt, dass er sich selbiges mit Cate Blanchett vorstellen kann. Bruce Dern könnte nicht stolzer auf Tochter Laura sein, die als beste Nebendarstellerin gewinnen könnte. Sie hat gezählt, dass immerhin 47 Frauen nominiert sind, aber dann muss sie auch schon wieder los. Michael Keaton bewundert die Trinkfestigkeit der Deutschen. Und nach einer Viertelstunde bewundert man bereits Gätjens Durchhaltevermögen, der Schauspieler um Schauspieler benennt, sobald sie in sein Blickfeld schreiten, und unbeirrt längliche Fragen stellt, wenn endlich jemand bei ihm stehen bleibt. Und wenn nicht, dann eben nicht. Wer interessiert sich schon für John Legend? Ab zur Werbung.

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