Peter Gabriel covert sich durch Arcade Fire, Bon Iver, Elbow und Radiohead

Wo wir schon mal bei Cover-Alben sind: Auch Peter Gabriel veröffentlicht Ende Januar eines. Neben den üblich verdächtigen Idolen Bowie, Newman, Reed und Young widmet er sich auch Elbow, Arcade Fire und Radiohead.

Peter Gabriels neuester Veröffentlichung „Sratch My Back“ liegt ein interessanter Deal zugrunde. Wie Gabriel selbst in einem Podcast seiner Website erklärte, hätte der Titel vollständig eigentlich heißen müssen: „Scratch My Back And I’ll Scratch Yours“. Das Prinzip nämlich ist folgendes: „Es ist ein Konzept des Songaustausches. ‚Wenn du einen meiner Songs covern willst, cover ich einen von deinen.'“ Das musikalische Konzept, dass er dann auf diese Songs anwendet, zwingt in den meisten Fällen zu einer völligen Neuinterpretation. Gabriel verzichtet nämlich komplett auf Gitarren und Schlagzeug und arrangiert die Songs orchestral: „No Drums. No Guitars. Only Orchestra.“ So zum Beispiel bei „Heroes“ von David Bowie an dem Gabriel fast verzweifelte. Nach einer ersten missglückten Version, die Gabriel zu sehr nach Barband klang, ging er sogar so weit, mit Akustikgitarrensamples zu arbeiten, um die selbst aufgestellte Regel mit den „No Guitars“ recht plump auszutricksen. Dann begann er jedoch, mit John Metcalfe zusammenzuarbeiten, der sich nun für die Arrangements verantwortlich zeichnet. „Ich gab John meine erste Version. Er hat sie fast komplett verworfen und kam stattdessen mit den finalen Arrengements an. Für mich sind es die besten, die eh je bei einem Rocksong gehört habe. Ohne Drums, ohne den Drive der üblichen Rock’n’Roll-Instrumente, die ein Schlüsselpart des Originals ausmachen, hat der Song nun eine enorme Spannung, die langsam ansteigt und schließlich explodiert. Deshalb eröffnet der Song auch die Platte.“ Über Elbows „Mirrorball“ sagte er: „Als ich den Song sang, was sauschwierig war, erinnerte es mich daran, einige der alten Genesis-Melodien zu singen, die ich manchmal selbst geschrieben hatte und die sehr verschroben waren, mit unkoventionellen Sprüngen und Intervallen.“ Bon Iver wiederum hatte er über seine jüngere Tochter Melanie kennengelernt, die ein Riesenfan war. Hier entschied er sich für „Flume“, dem Opener vom grandiosen „For Emma,Forever Ago“. Peter Gabriel wird das Konzept mit Orchester und Musikergästen auf seiner „New Blood“-Tour auch live auf die Bühne bringen. Am 25. März wird er dafür in der Berliner O2-World gastieren.

Einen Podcast mit ersten Höreindrücken und ausführlichen Erläuterungen gibt es hier (Teil 1) und hier (Teil 2). Einfach mit der rechten Maustaste klicken und „Speichern unter…“ auswählen.

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