Piraterie abschaffen: U2 und Apple wollen mit neuem Digitalformat die Musikwelt verändern

Immer wieder betonten U2 und Apple, dass es sich bei ihrer Zusammenarbeit nicht nur um einen kurzfristigen Deal handeln würde. Sänger Bono deutet nun an, dass man gemeinsam ein neues Digitalformat entwickeln werde, dass den Kauf von Musikalben wieder attraktiv machen soll.

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U2 haben nach ihrem geschichtsträchtigen Deal mit Apple, der den Fans der Band die Möglichkeit gab, das neue Album „Songs Of Innocence“ kostenlos über iTunes herunterladen zu können, wohl noch einiges mehr vor, um die Musikwelt im Atem zu halten.

Wie „Factmag“ unter Berufung auf „Time“ berichtet, arbeite man gemeinsam mit dem Technikgiganten aus Cupertino an einem audiovisuellen, interaktiven Digitalformat, das vor Datenpiraten völlig sicher sei. In einem Statement ließ Bono verkünden, dass es noch etwa 18 Monate dauern würde, bis das Format serienreif sei – vielleicht auch verbunden mit der Veröffentlichung ihres bereits angedeuteten nächsten Albums „Songs Of Experience“.

Der Sänger ergänzte, dass es sich um ein neues Konzept handele, das sich in bisher ungekanntem Maße noch einmal um die Artwork-Gestaltung bemüht mache. Dazu gehört angeblich, dass man mit den Lyrics spielen oder während des Hörens hinter die Songs blicken kann. „Ihr werdet Fotografien sehen, wie ihr sie noch nie gesehen habt“, deutete Bono an, freilich ohne ins Detail zu gehen. Ziel sei auch, den Erwerb eines Albums oder einzelner Songs gegenüber der Möglichkeit, sie kostenlos aus dem Netz zu laden, durch besondere Anreize wieder attraktiver zu machen.

Vielleicht kann U2 damit auch die vielen Kritiker besänftigen, die an der Apple-Aktion kein gutes Haar lassen wollten. Vor allem die Tatsache, dass iTunes-Nutzern das neue Album praktisch direkt in die Playlist gestellt wurde, empfanden manche als Angriff auf ihres individuelles Entscheidungsrecht, welche Musik erworben oder gehört werden will. Während einige Musikmanager durchaus optimistische Worte über derartige Deals verloren, reagierten vor allem Musiker dünnhäutig auf den „Werbegag“.

Auf dem Reeperbahn-Festival etwa kritisierte Herbert Grönemeyer U2 scharf für ihre „Geschenk-Aktion“. Seiner Meinung nach sei das respektlos von Millionären gegenüber hart arbeitenden Künstlern.

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