Prince‘ Hairstylistin Kim Berry: „Alle um ihn herum mussten perfekt gekleidet sein“

28 Jahre lang war Kim Berry die Friseurin von Prince. In einem Interview erzählte sie nun, wie es war, mit einem der größten Popstars aller Zeiten sehr intim zusammenzuarbeiten.

Kim Berry hatte gerade einen Bodyguard von Prince gedatet, als sie erfuhr, dass der Musiker eine neue Hairstylistin suchte. Für die gelernte Friseurin die Chance ihres Lebens. Sie ging noch am selben Abend zu Prince‘ Tisch in dem Nachtclub, wo er auftrat, und hinterließ ihr Portfolio, wie Berry nun in einem Interview mit „Allure“ erzählte. Das hatte sich so bisher noch keiner getraut, weswegen der Sänger annahm, dass die Hairstylistin berühmt sein müsse.

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Nur eine Stunde später rief Prince sie an, um sie zu engagieren: „Kannst du schnell verreisen? Dein Flug geht in etwa einer Stunde. Wir schicken dir ein Auto, damit du zum Flughafen kommen kannst“, sagte der Musiker laut Berry. Wie sie amüsiert in dem Gespräch mit dem Modemagazin berichtet, hatte sie noch nicht einmal eine Jacke überziehen können. Für die gemeinsame Arbeit verlangte Prince von ihr, die gemachten Fingernägel sofort zu entfernen. Noch im Flugzeug knickte sie Berry vor den Augen des Sängers ab. „Jetzt hast du den Job“, sagte Prince daraufhin.

Kim Berry
Kim Berry

Für Berry war die Zusammenarbeit mit Prince ein großes Geschenk. „Er war wirklich sehr komisch, machte ständig einen Witz. Viele Menschen kannten diese Seite ja gar nicht von ihm“, so die Hairstylistin. „Aber es gab auch Tage, da war er sehr ernst. Da war es klar, dass man lieber keine Witze in seiner Gegenwart riss.“ Das Team schickte deshalb oft Berry vor, damit sie die Lage einschätzte. So steckte sie einen Kopf in sein Zimmer und senkte den Daumen für ihre Kollegen, wenn Prince‘ gerade nicht zum Lachen zumute war.

Wichtig war dem 57-Jährigen, der am 21. April völlig überraschend aus noch nicht eindeutig geklärten Umständen verstarb, dass auch die Menschen, mit denen er arbeitete, perfekt gekleidet waren. Keiner durfte laut Berry mit Tennissocken auftauchen oder gar mit Jeans. „Hat Prince jemals eine Jeans getragen? Nein, natürlich nicht. (…) Er spielte Basketball in wunderschönen Klamotten und mit den selben zentimeterhohen Schuhabsätzen, die er auch bei Auftritten trug“, so die Friseurin.

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Obwohl Prince in seiner Karriere die verschiedensten Frisuren ausprobierte, verlangte er vor allem in späteren Jahren mehr Natürlichkeit. Dabei wusste er laut Berry immer ganz genau, was er wollte. Im Grunde ging es ihm darum, direkt nach dem Aufstehen in wenigen Sekunden so schön auszusehen, dass er praktisch ein Konzert geben könnte.

Die Hairstylistin bestätigte in dem Interview auch, dass Prince mit seinem Reichtum vielen Menschen aushalf, darüber aber Stillschweigen bewahrte. Als in Mississippi eine Brücke in sich zusammenfiel und viele Menschen in den Tod riss, spendete der Sänger gemeinsam mit seiner Band einen Millionenbetrag an die Familien der Opfer. „Die Menschen kannten nicht den echten Menschen, der immer sehr großzügig war und auf jeden in seiner Umgebung aufpasste“, so Berry. „Ich weiß, dass er Gott erzählen konnte, als er die Pforten zum Himmel betrat, alles gegeben zu haben.“

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