Pussy Riot: Nadezhda Tolokonnikova tritt in Hungerstreik

Das inhaftierte Pussy-Riot-Mitglied Nadezhda Tolokonnikova hat angekündigt, die "koloniale Sklavenarbeit" im Gefängnis zu verweigern und in Hungerstreik zu treten.

Um gegen die harten Bedingungen im Gefängnis zu demonstrieren, möchte das inhaftierte Pussy-Riot-Mitglied Nadezhda Tolokonnikova in den Hungerstreik treten. In einem Brief schilderte die 23-Jährige ihre Beweggründe sowie Details aus dem Alltag der Gefängniskolonie im russischen Mordwinien.

So schildert Tolokonnikova, dass sie und ihre Mitgefangenen bis zu 17 Stunden am Tag Näharbeiten durchführen müssten. „Deine Hände sind mit Nadelstichen und Kratzern übersäht, dein ganzer Arbeitstisch ist von deinem Blut bedeckt, aber du nähst weiter” schreibt sie in ihrem Brief.  Auch Gewalt und Drohungen seien Teil der Gulag-artigen Verhältnisse, so die junge Frau.

Aus Protest gegen die Zustände möchte Tolokonnikova bis auf weiteres keine Nahrung mehr zu sich nehmen. „Ab Montag den 23. September befinde ich mich im Hungerstreik. Es ist eine extreme Methode, aber ich bin absolut sicher, dass es in dieser Situation der einzige Ausweg für mich ist. Die Gefängnisverwaltung weigert sich, mich anzuhören“, schreibt sie.  

Besagte Gefängnisleitung bestreitet die Vorwürfe unterdessen. „Die Frauen arbeiten bis 16:30 Uhr. So war es immer, daran hat sich nichts geändert“, äußerte sich ein Sprecher gegenüber der Presse.

Im Mai 2013 war das ebenfalls inhaftierte Pussy-Riot-Mitglied Maria Alyokhina in Hungerstreik getreten, da man sie von ihrer eigenen Bewährungsanhörung ausgeschlossen hatte. Nach elf Tagen hatte sie wieder Nahrung zu sich genommen, auch da einige ihrer Forderungen erfüllt worden waren. Im März nächsten Jahres sollen die beiden voraussichtlich entlassen werden.

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