Rammstein verklagen den Bund auf 66.000 Euro Schadenersatz wegen Album-Indizierung

Weil ihr Album "Liebe ist für alle da" ein halbes Jahr auf dem Index stand, verklagen Rammstein die Bundesregierung.

Rammstein verklagen die Bundesregierung auf 66.000 Euro Schadenersatz. Eine entsprechende Klage ist beim Bonner Landgericht eingegangen, wie ein Gerichtssprecher am 4. April bekannt gab. Der Prozess soll im Sommer beginnen.

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Die Band geht vor Gericht, weil ihr Album „Liebe ist für alle da“ 2009 auf dem Index landete, womit einem Antrag des Familienministeriums stattgegeben worden war. Stein des Anstosses war das auf der Platte enthaltene Lied „Ich tu Dir weh“ plus Foto im Booklet. Die BPjM – Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien sah Song und Bild als jugendgefährdend an und hatten „Liebe ist für alle da“ daraufhin auf den Index gesetzt.

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Zu diesem Zeitpunkt stand das Album auf Platz eins der Charts, nach derBPjM- Entscheidung haben Rammstein eigenen Angaben zufolge rund 85.000 Einheiten vom Markt nehmen oder vernichten müssen. 2010 hat das Kölner Verwaltungsgericht das Album wieder vom Index gestrichen. Urteil: Die Bundesprüfstelle hätte nicht ordnungsgemäß die „notwendige Abwägung der Kunstfreiheit auf der einen Seite mit der Jugendgefährdung auf der anderen Seite“ vorgenommen.

Mit ihrer Klage wollen Rammstein nun die finanziellen Verluste, die durch die Indizierung 2009 entstanden sind, wieder reinholen.

 

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