Reinhören: Die neue unveröffentlichte Demo von Kurt Cobain klingt ganz schön kläglich

Der alternative 'theatrical cut' von "Montage of Heck" von Regisseur Brett Morgen enthält einen bisher unveröffentlichten Song von Kurt Cobain. Ein eher zweifelhaftes Hörvergnügen.

„Montage of Heck“ ist im April 2015 in den Kinos angelaufen. In der Folge lief in einigen Lichtspielhäusern der theatrical cut  – eine leicht abgeänderte Version des Films. So ist im Abspann der Dokumentation ein bisher unveröffentlichter Song zu hören. Besucher filmten den Abspann und somit das Stück mit und stellten es jetzt ins Netz.

Wenn das der Vorgeschmack auf das kommende Soloalbum von Kurt Cobain am 06. November 2015 ist, dann dürfte die Kritik vorprogrammiert sein. Es darf stark bezweifelt werden, dass Kurt Cobain gewollt hätte, eine solch rohe Frühversion eines Songs der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Regisseur Brett Morgen.
Regisseur Brett Morgen.

Regisseur Brett Morgen hat sich schon mehrfach euphorisch über die das kommende Solo-Album des Ex-Nirvana-Frontmanns geäußert. Es soll auch Stücke aus der Dokumentation enthalten – möglicherweise auch den hier mitgeschnittenen. Den Vorwurf, dass der kommerzielle Gedanke bei der geplanten Veröffentlichung im November 2015 eine große Rolle gespielt hat, kann dieser Song nicht entkräften. Im Gegenteil.

Die Stimme ist kaum zu hören

Zwar wendet Cobain hier die bekannte Laut/Leise-Dynamik eines typischen Nirvana-Liedes an, aber das ist auch schon alles. Seine Stimme ist kaum zu hören, die Gitarrenklänge sind unpräzise und schlecht aufgenommen.

„Es fühlt sich an, als würde man Kurt dabei zuhören, wie er im Wohnzimmer sitzt und Songs ausbrütet. Die Lieder sind sehr unterschiedlich – von Thrash über Ragtime ist alles vertreten. Es ist nur Kurt mit seiner Gitarre zu hören.“, sagte der Filmemacher.

Doch dann brachte Morgen die sich ankündigende Misere selbst auf den Punkt: „Die Stücke sind nicht fertig und bearbeitet.“ Nirvana profitierten in ihrer Karriere hörbar von der helfenden Hand eines Produzenten. So wäre ohne Butch Vig die vielmals gerühmte Verquickung aus Pop und Härte auf „Nevermind“ vielleicht gar nicht möglich geworden.

Hören Sie hier das bisher unveröffentlichte Stück: 

https://www.youtube.com/watch?t=105&v=M93-dnuC5ns

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