Alternativen :: VON MAIK BRÜGGEMEYER

Diese Platte wird am 26. Februar veröffentlicht. Das ist Johnny Cashs 70. Geburtstag. Zu diesem Anlass singen einige deutsche Indie-Acts Songs, die irgendwie mit dem Man in Black zu tun haben. Mal mehr („Ring OfFire“ und „Big Diverse – A Boy Named Sue – Johnny Cash Revisited (TRIKONT)

Diese Platte wird am 26. februar veröffentlicht. Das sit Johnny Cashs 70. Geburtstag. Zu diesem Anlass singen einige deutsche Indie-Acts Songs, die irgendwie mit dem Man in Black zu tun haben. Mal mehr „Ring Of Fire“ und „Big River“, beide gibt’s gleich dann auch gleich zwei Mal), mal weniger (Wiglaf Droste und das Spardosenterzett singen Tom Pettys „“I Won’t Back Down“, Whils singen Danzigs „“Thirteen“). Das ist manchmal schön (Tilman Rossmys „“Orange Blossom Special“ und „Cows Jackson“), manchmal sogar originell (Bernadette La Hengst macht aus dem „“Boy Named Sue“ ein „“Mädchen namens Gerd“), häufig aber langweilig, lieb- und einfallslos. Leider hat sich niemand an den charakteristischen Cash-Twang herangewagt 2,5

Tilman Rossmy Reisen im eigenen Land (TRIKONT)

In den Redaktionsstuben ist man sich einig: Dies ist die beste Tilman-Rossmy-Soloplatte, Rossmy interpretiert alte Songs seiner ehemaligen – heute schon fast als legendär zu bezeichnenden – Band Die Regierung im lässigen Country-Outfit seiner Solojahre. Die Songs sind wie alte Bekannte, die man nach langer Zeit wiedersieht Einige, die einen früher faszinierten, ja aufwühlten, sind etwas langweilig geworden („2Ganz tief unten“, „2So drauf“), andere haben sich prächtig entwickelt und man ärgert sich, dass man so lange nichts von ihnen gehört hat („2Hennarotes Haar“, „2Ein Idiot mehr“, 2″Zur Erinnerung oder so“). Insgesamt eine feine Reise ins Land der Erinnerung. Die flauschige Produktion macht „2Reisen im eigenen Land“ zu einer goldig schimmernden Nostalgiereise. Der einzige neue Song, 2″Die alte Wohnung“, bringt’s auf den Punkt: Es hat sich gar nicht so viel verändert, man gibt sich nur ein bisschen gelassener; die alten Wunden sind verheilt: 3,5

log Everytime A Bell Rings An Angel… (BAD TASTE RECORDS/ZOMBA)

Wieder mal Meister der Melancholie aus Skandinavien. „Everytime A Bell Rings An Angel Gets His Wings“ erinnert in seiner lo-fi-Asthetik an das American Analog Set und in seiner Melancholie und Kopfhängerei an Songs: Ohia. Einsame elektrische Gitarren, die nur wenige Töne spielen, ein verhaltenes Schlagzeug, reduktionistische Texte und eine helle, einschmeichelnde Stimme bezaubern. Man sehnt sich nach einem skandinavischen Sommer mit einem verträumten Mädchen. „“Can’t come with you when you go south/ Come back ‚til spring“. Schönes Album, blöder Titel. 3,5

Sophia De Nachten (FLOWER SHOP/CARGO)

Das erste Sophia-Live-Album gab es schon auf den Konzerten im letzten Jahr zu kaufen. Nun aber auch offiziell im Plattenladen. Vier neue Songs, drei alte und eine Coverversion („Jealous Guy“). Aufgenommen auf dem De-Nachten-Festival in Amsterdam mit großer Orchesterbegleitung hat Robin Proper-Sheppard (Ex-God Machine) tief in die Pathoskiste gegriffen und einige schöne Liedchen hervorgezaubert Doch manchmal ist der ganze „“Spaß“ aber auch arg kitschig. 3,0

Elysian Fields Queen Of The Meadow (FLOWER SHOP/CARGO)

Diese Platte ist schon etwas älter, erscheint jetzt aber erstmals in Deutschland. Elysian Fields sind die Band um Oren Bloedow von John Luries Lounge Lizards und Jennifer Charles (auch Firewater). Musste man bei ihrem dunklen Debüt-Album „Bleed Your Cedar“ noch verstärkt an Mazzy Star denken (nicht zuletzt aufgrund dieser überirdischen Stimme) lassen Elysian Fields auf „“Queen Of The Meadow“ ein bisschen Licht hinein. So gibt es zwar auch weiterhin dräuende Balladen, die manchmal sogar an Tom Waits erinnern, doch auch einige äußerst eingängige Popstückchen. Heimliche Hits, für das nächste Tape an die Liebste. 4,0

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