Aphex Twin

Syro

Warp/Rough Trade

Melancholische Störgeräusche: Wiederhören nach 13 Jahren

Ach guck, auch wieder da. 13 Jahre mussten wir auf ein neues Album von Aphex Twin warten – so lange, dass viele ihn fast vergessen hatten. „Syro“ wirkt nun, als habe es seit damals irgendwo herumgelegen. Klangästhetik, Beatbasteltechnik und Hyperaktivitäts-Nerd-Humor bewegen sich auf dem Niveau des Jahres 2001, was nicht heißt, dass man keine Wiederhörensfreude empfindet: Bis heute versteht es niemand so virtuos wie Richard D. James, Blubber- und Stolpergeräusche zu verbinden oder hektischem Herumgeholze mit weich gepolsterter Bassbettenbildung eine melancholisch-mittagsschläfliche Note zu leihen. Zwischendurch hört man einen gequälten Gnom ziemlich schief singen oder eine keifende Hexe.