ASH – Nu-Clear Sounds :: EDEL COMPANY

Nordirland hat ja weiß Gott andere Probleme. „O Yea“ bzw. „Kung Fu“. Doch gerade jetzt braucht es diese Musik, die so wahnwitzig rotzige Behauptung ist, sich – und das ist unglaublich romantisch und Pop nicht eine Sekunde darum schert, ob das nicht schon mal und ob nicht vielleicht besser- Be here now, kann man da nur sagen. Jedes Jahr braucht aufs neue so eine Platte neu, das kann jedes Jahr von einer anderen Band sein, aber die Platte muß neu sein. Man könnte auch alte Platten neu entdecken, auf denen Pop-Punk-Rock so gekonnt dröhnt, dazu musikalisch gerade noch so versiert, daß das Album zwischendurch auch mal ein Fußvomgas verträgt Wichtig am Lieben solcher Platten ist tatsächlich die Wahrnehmung im Entstehungsjahr, vielmehr exakt im Monat, ja zum release date – womit dann jeder Gedanke an das sog. Gestern hinfallig ist.

„1977“ (das Geburtsjahr zugleich von Punk und den Ash-Musikern, jaja) war vor zwei Jahren das wirklich grandiose Debüt von Ash, und JVkdear Sounds“ fügt dem zunächst mal etwas Formales hinzu: einen in jeder Hinsicht ähnlichen Weitwurf. Und die Riesenfreude bei uns Punks darüber, daß ihnen nicht die Luft ausgegangen ist nach so einem Sturm. Daß sie weiterrocken, und das nicht zu knapp. Im letzten Jahr noch waren sie ausführlich damit beschäftigt, die Begeisterung in aller Welt durch Präsenz zu steigern und zu den Coup zu vollenden. Da mußten für 1997 halt Travis ran, was ihnen fraglos gut gelang. Nun wieder Ash.

Ein Lied, daß diese Musik wirklich stilistisch überhaupt nicht vom Fleck bringt, aber gerade deshalb so furios Auf-den-Punkt-Punk ist wie „Wildsurf u , ist in mehrerlei Variation wieder dabei, klar, dann aber auch ein „Death Trip 21“, das fortsetzt, was die Chemical Brodrers und Noel Gallagher mal vorgelegt hatten mit „Setting Sun“. Ash sind noch so jung. Ash sind schon so gut.

Im Grunde bestehen Ash aus drei Robbie Williamsen plus neuerdings Charlotte Hatherly – was es damit auf sich hat, steht, wenn alles läuft, am nächsten Donnerstag in der „Bravo“. Ansonsten, Ash: back for good – glückliches Nordirland. Nu clear, new clear, now clear?

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