Basement Jaxx – Kish Kash

Sie haben wieder einmal absolut alles richtig gemacht. Wie schon auf ihrem formidablen Vorgänger „Rooty“ fliegt bei den beiden Londonern Simon RatclifFe und Felix Buxton regelrecht das Dach vom Haus: Wir hören einen lustvoll aufgeblasenen High-Energy-Mix der unterschiedlichsten Tanzmusiken. Gespielt mit einer Attitüde, die leidenschaftlich ist, selbstbewusst und sexy.

Schon beim zweiten Stück, „Right Here’s The Spot“ mit Gastsängerin Me’Shell Ndegeocello, geht es zu wie auf einem von George Clinton veranstalteten Funk-KarnevaL „Lucky Star“ lässt es weiter pumpen, pure and unait. Ort des wilden Treibens ist nun ein orientalischer Bazar. Dort treffen wir den frischgebackenen Mercury-Prize-Gewinner Dizzee Rascai. Die 65-jährige jamaikanische Jazzsängerin Totlyn Jackson macht „Supersonic“ zu einer erdigen, mit Mundharmonika untermalten Voodoo-Sause. Auf, J*lug It In“ darf Ex-N’Sync JC Chasez den hormonell verwirrten Teenager spielen, während Basement Jaxx einen aufgesexten House-Beat vorlegen, an dem der junge Prince sicher auch seinen Spaß gehabt hätte. Den Titelsong „Kish Kash“ zelebriert dann niemand geringeres als Siouxsie Sioux. Klar, dass sich die Musik hier tatsächlich zum furiosen Rock’n’Roll-Rausch steigert.

Was lernen wir daraus? Es genügt doch nicht, einen „eigenen Sound“ zu kultivieren, sich zu verlieren in geschmäcklerischen Details. Popmusik lebt auch vom Spaß an der Inszenierung, vom Wühlen in der Requisite, von überraschend anders oder herrlich treffend besetzten Charakteren. Der Oscar für Regie geht in diesem Monat an Basement Jaxx.

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