Beats :: VON JOACHIM HENTSCHEL

Fila Brazillia – Jump Leads (23 records/zomba)

Dieses Mal werden nicht behäbig alle Stilformen aufgezählt, die die zwei Männer aus Hüll in England auf ihrer Platte (der achten) anspielen. Es sind die mit den einsilbigen Namen. Und sie werden nicht zu mehrsilbigen Klustern gepropft, sondern mit Fila Brazillias bewährt relaxten Fingern wie Pflänzchenkulturen zurechtgezupft. Entspanntheit muss ja nicht Coolness sein „Jump Leads“ mit sieben fruchtfarbigen Instrumentals und vier souligen Pop-Songs hat warm verrauschte Drum-Spuren, vollmondige Gitarren, Analog-Synthesizet Praktikantin Lisa würde sagen: Kann man gut durchhören. 4,0

Etienne de Crécy – Tempovision Remixe (V2)

Ein so geschlossenes werk wie Monsieur Superdiscounts „Tempovisione“ remixen zu lassen, ist so, als würde man ein König-Ludwig-Schloss nur aus den Treppenhäusern nachbauen. Also: B-Seiten-Collection mit netten Einfallen, neuen Namen und massig Unverbindlichkeiten. CD 2 enthält drei brillante Videos. 2,5

HeavyHitters: Time 2 Jackk (DISKO B/EFA)

Zehn drecktrockene, nougatschwarze Chicago-House-Tracks, abwechselnd technoid und discofiebrig (unter anderem von Aphrohead alias Felix Da Housecat). Unverschnittener, bester Club-Rohstoff. 3,0

Nikakoi – Sestrichka (WMF/EFA)

Computer sind Spieluhren: Nikakoi aus Georgien macht harmonieverknallte, manchmal asymmetrisch geschnittene Schubber- und Plopp-Stücke aus Analog-Sounds (also ohne Samples). Ein kleines Wunderland wie Mouse on Mars‘ „Autoditacker“ und frühe Kraftwerk-Sachen. Die Rückkehr des Erzählens mit clicks and cuts. 3,5

Timo Maas – Loud (PERFECIO/PIAS)

Den Spreizschritt ins Bewusstsein der Pop-Fans hat der Trance-Progressive-Houser mit prominenten Remixes längst geschafft Dafür vergeudet er auf dem Debüt zu viel Zeit damit, brave backing tracks für Kelis und Finley Quaye zu liefern. 2,0

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