Black Crowes :: Croweology

Halbherzig bis ausgefranst: Akustische Versionen alter Songs

Zum 20. Geburtstag ihres Debüts „Shake Your Moneymaker“ schenken die Black Crowes ihren Fans diese akustische Retrospektive mit 20 Songs. Echten Anhängern dürfte das Repertoire dieser Werkschau allerdings kaum schmecken, treiben Chris Robinson und Co. routiniert bis leidlich inspiriert doch überwiegend altgediente Schlachtrösser aus den ersten vier Alben vor sich her, von „Jealous Again“ und „She Talks To Angels“ über „Remedy“ und „Thorn In My Pride“ bis „Girl From A Pawnshop“. Während „By Your Side“ und „Lions“ mit gerade mal zwei Stücken („Soul Singing“, „Welcome To The Goodtimes“) abgehandelt werden.

Um aber noch mal neu auf den Geschmack zu kommen, ist der Ansatz von „Croweology“ einfach nicht akustisch genug. Was auch daran liegt, dass hier überwiegend mit normaler Rhythmusgruppe gearbeitet wird. Allenfalls das mit einer Beatbox fast wie Neo-Blue(s)grass anmutende „Share The Ride“ und die perkussive Träumerei „Nonfiction“, die in fast acht Minuten ins sanfte Nirgendwo ausfranst, deuten die Möglichkeiten einer radikaleren Frischzellenkur an. Und für „My Morning Song“ trauten sich die Crowes immerhin einige Melodie- und Tempovariationen, ohne das Original völlig darunter zu begraben.

Rares? Fast Fehlanzeige. Chris Robinsons „Cold Boy Smile“ gibt’s erstmals mit voller Bandbegleitung, und seine späte Lesung von Gram Parsons‚ „She“ schwebt über einem Arrangement, wie es wohl auch The Band für diesen Song im Sinne gehabt hätte. Jetzt legen die Black Crowes mal wieder eine Pause auf unbestimmte Zeit ein, Wir hätten sie aber auch ohne „Croweology“ nicht gleich vergessen. (Cooking Vinyl) Jörg Feyer

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