Buffseeds – The Picture Show :: Sanctuary

Keine Ahnung, wo zur Hölle sich Britpop eigentlich versteckt hält: Der herzensgute Chris Martin für die ausgekochte Nervensäge Gwyneth Paltrow nur eine Zwischenlösung, Radiohead noch im Labor, Pulp erschöpft, Suede erledigt, JJ 72 egal. Nun sind da aber noch die Buffseeds – recht unerquicklich, dieser Name ohne jede Bedeutung, und genau: In alter ABC-Tradition gewählt, um im Plattenladen-Alphabet möglichst weit vorn zu stehen. Anführer des Quartetts aus Devon ist Jungspund Kieran Scragg, dem im Kinderzimmer oft langweilig war und der darum beginnen musste, Songtexte zu schreiben.

Natürlich lagen in England schon ein paar Singles der Buffseeds im „Virgin Megastore“ rum, und schnell musste verglichen werden mit Muse, den Cranberries (wahrlich kein Kompliment) und den Sundays, an die immerhin die Gitarren auf „The Picture Show“ erinnern. Mittellaut musiziert sich Britanniens Jugend durch zwölf sentimentale Rührstücke, die, wie „Hideaway“ (sensationell: Dieser Song wurde laut Band spät in der Nacht geschrieben!) oder „Riot“ den Verdacht nicht entkräften können, auf lediglich vorgetäuschtem Sentiment zu beruhen.

Mit „Who Stole The Weekend“ und dem hübsch griffigen „Sparkle Me“ gibt es dann doch noch Songs, die nicht der Langeweile anheim gefallen sind. Mediokres wie „Ocean Blue“, nicht mal pazifisch und auch sonst meilenweit von Dennis Wilson entfernt, bringt einen dann gar nicht mal mehr aus der Ruhe. „Don’t tell my friends I’m a coward“ lamentiert Scragg. Ach, heul doch.

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