Catch Me If You Can von Steven Spielberg

Nach seinen utopistischen Anstrengungen „A.I.“ und „Minority Report“ lässt Spielberg hier ein geradezu leichtes und verspieltes Stück Unterhaltung folgen. Routiniert bis versiert, visuell stimmig und ohne große Kunstgriffe schildert er die wahre Geschichte des jugendlichen Schwindlers und Scheckbetrügers Frank W. Abagnale, dessen Chuzpe Leonardo Di-Caprio mal wieder mit seinem „Titanic“-Charme verkörpert. Frank wächst behütet in einer bürgerlichen Existenz auf, die an der Arbeitslosigkeit des Vaters (Christopher Walken) zerbricht. Als sich die verwöhnte Mutter scheiden lässt, reißt er von zu Hause aus. Er versucht mit falschen Schecks an Geld zu kommen, was ihm aber erst gelingt, indem er auch den äußeren Schein nachmacht. In der Uniform eines Co-Piloten, als Arzt oder Anwalt ergaunert er sich bis zu seinem 21. Geburtstag nicht nur rund sechs Millionen Dollar, sondern ebenso Respekt und die richtigen Kontakte. Ständig ein Schritt hinter ihm ist FBI-Agent Hanratty (Tom Hanks), ein biederer, beflissener Beamter ohne Humor. Amüsant und elegant ist diese Münchhausen-Geschichte in den Sechzigern dennoch, präzise im Design und den melancholischen Zwischentönen. Fast zu makellos.

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