Centro-Matic / South San Gabriel – Dual Hawks :: Zwei Bands, ein toller Songschreiber zwischen Akustik und Indie-Rock

Den Unterschieden zwischen Centro-Matic und South San Gabriel auf der Spur zu bleiben, sei „a full time effort“, so das Info. Da hilft vielleicht ein direkter Vergleich, dachte sich Gitarrist Mark Hedman. Seine Idee zu diesem split double album gefiel auch schnell dem Rest der Band, die zwei Bands ist und dafür doch nur einen Songschreiber braucht.

Will Johnson, so heißt der, singt nach einem gut zweiminütigen Akustik-Gitarren-/Streichervorspiel — endlich: „Emmajane, I let you down, left in your anxiety gown…“ Dies sind South San Gabriel. Nehmen sich Zeit, um zu schweben und zu schwingen, und der Blick zurück ist furchtbar klar und dabei doch ein Stück verhangen. In „My Goodbyes“ treibt die Pedal-Steel die Erinnerung auf Grund, „dressed in dust and stink we’d sway, and stumble through the gates to make our way…“ Ja, schöne Zeilen hat Johnson immer. Für „Of Evil / For Evil“ reichen ihm zwei düster-stoische Grundakkorde zur Beschwörung des Dämonischen, hinterrücks streiten Streicher. Akustische Miniaturen („Senselessly“, „Alabama Crusade“), eine späte Sehnsuchtsmelodie („The Are And The Cusp“), dann schwingt sich „From This I Will Awake“

— zugleich zart und emphatisch

auf zum großen Finale, in der Reminiszenz an große Gefühle, die jetzt noch einmal erwachen sollen, „but I might need you to wait…“

Bei Centro-Matic muss man nicht so lange warten. Worauf auch? Dies ist ein gängiges Indie-Rock-Quartett. Da dürfen die Gitarren dann auch mal etwas doller und länger – wenn nicht ein Überfüeger wie „Strychnine, Breathless Ways“ blitzstartet, die Akustik-Nummer „Countmg The Sears“ dazwischenkommt (ein South San Gabriel-Kandidat?) oder in „Two Seats Gold Reserved“ plötzlich ein putziges Vintage-Keyboard-Solo auf dem Zettel steht. Womöglich hatten sie nicht mal einen Zettel für diese elf Stücke, oft „on the spot“ in einer Woche Studio erdacht. Noch jünger als im lockeren Gegen-den-Wind-Rocker „Twenty-Four“ waren Centromatic wohl nur, als sie diese „Mid-South metal fortunes“ genossen, die jetzt in „Remind Us Alive“ skeptisch rekapituliert werden. „Did you notice the frequencies will damage you for life? As if the saccharine songs they’re playing ain’t enough of a lie…“

Welche Lügen und Unterschiede auch immer: Zu viel Süßstoff ist auf „Dual Hawks“ weder hier noch dort im Spiel.

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