Cheap Trick The Complete Epic Albums :: Die Alben von 1977 bis 1990 im preiswerten Papphüllen-Schuber

Auf dem Cover haben Cheap Trick sich selbst gleich fünf Sterne gegeben. Bescheidenheit war nie ihre Stärke. Beständigkeit dagegen schon: Seit 1973 spielen Sänger Robin Zander, Gitarrist Rick Nielsen, Bassist Tom Petersson und Schlagzeuger Bun E. Carlos zusammen. Vor einigen Jahren behauptete der Zyniker Nielsen, sie seien schlicht „zu doof zum Aufgeben“.

Zumindest langweilig wurde es bei Cheap Trick nie, ihre Karriere gleicht einer fiesen Achterbahn, die „Höllenblitz“ oder „Wilde Maus“ heißt. Den ersten, entscheidenden Teil davon kann man auf „The Complete Epic Albums Collection“ nachhören: Die elf Studio-Alben von 1977 bis 1990, die rare EP „Found All The Parts“ und das in Partykellern der späten Siebziger äußerst beliebte Live-Doppelalbum „At Budokan“ passen in die kleine Schmuckbox -zum Teil neu gemastert, zum Teil mit Bonustracks versehen. Leider gibt es im Booklet zwar alle Informationen zu den einzelnen Alben (auf den CDs kann man meist nicht mal die Titel lesen), aber keine Liner Notes. Dabei gibt die Geschichte der vielleicht amerikanischsten aller amerikanischen Rockbands der 70er-Jahre doch einiges her: Sie hatten Nummer-eins-Hits, gingen fast bankrott und rafften sich wieder auf.

Schon ihr Debüt wurde in Japan geliebt, ein Jahr später erschien „At Budokan“ und fuhr in den USA Dreifach-Platin ein -für ein Live-Album einer noch so jungen Band damals eine Sensation. Das Quartett aus Rockford, Illinois wandelte seine Liebe zu den Beatles und klassischem Rock & Roll in gefälligen US-Power-Pop um. Mit sanfter Stimme sang Zander wuchtige Balladen wie „I Want You To Want Me“ in die Charts, doch Nielsen sorgte mit seiner zickigen Gitarre immer dafür, dass es nicht zu kitschig wurde.

Danach veröffentlichten sie LP um LP, unterschritten zwar nie eine gewisse Qualität, konnten den Rest der Welt allerdings nicht mehr recht erreichen -bis sie überraschenderweise 1988 mit dem Tränenzieher „The Flame“ ihren größten und letzten Hit hatten. Dann war es vorbei, ein Comeback bei Warner Records scheiterte 1994 kläglich -obwohl nachgeborene Kollegen wie Billy Corgan und Kurt Cobain ihre Bewunderung kundtaten.

Aber Budokan wird ihnen (und uns) immer bleiben. (Sony) BIRGIT FUSS

Segelschuh-Wippen

Eine Box mit sechs CDs zum 85. Geburtstag des Melodienmagiers, Filmmusik-Komponisten und Orchesterleiters

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