Darjeeling Limited :: Wes Anderson (Start 3.1.)

Er bräuchte einen Psychiater, hätte er keine Filme. Seit dem famos-schrulligen Pennälerfilm „Rushmore“ verarbeitet Wes Anderson die Tragikomik dysfunktionaler Familien, wobei mit jedem Werk weniger Komik und mehr Tragik hervorstechen. Womöglich liegt das auch am Gefühl, dass man sich bei ihm in einer Endlosschleife befindet, zumal er stets auf vertrautes Personal zurückgreift. Hier ist der Witz nun fast zum Stillstand gekommen, obwohl der Film überwiegend in einem durch Indien fahrenden Zug spielt. Ein Dramaist daraus jedoch auch nicht geworden. Die Odyssee dreier neurotischer Brüder (Owen Wilson, Adrien Brody, Jason Schwartzman) auf der Suche nach spiritueller Erleuchtung lenkt mit zu vielen Kauzigkeiten und Absurditäten vom tiefen Ernst der Story ab, um wirklich zu berühren. Für Spaßvögel liegt der Humor wiederum zu weit unter dem Radar. In seinen besten Momenten aber stolpert das Trio herum, als wären es die Marx Brothers in der Eisenbahn. Angeblich haben Anderson, Schwartzman und Co-Autor Roman Coppola viele dieser skurrilen Situationen selbst erlebt. Manchmal würde das Kino doch die besseren Geschichten schreiben.

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