Dave Schramm – Hammer And Nails :: Blue Rose/RTD

Hat Dave Schramm nicht selbst dann Solo-Platten gemacht, wenn diese als The Schramms firmierten? Gewiß, die Band eröfmet(e) ihm stilistisch Räume. Doch sie stellte seine Songs zuweilen auch in die Ecke gleichförmiger Arrangements imitierter Musiker. Und es waren ja immer seine Songs, seine Stimme, seine Gitarre, die man hören wollte. „Hammer And Nails“ wird die erfreuen, die schon immer der Meinung waren, Schramms limitiert aufgelegtes 94er-Solo-Debüt „Folk und die Folgen“ sei seine beste Arbeit gewesen.

Sein zweites Solowerk ist Folk ohne Folgen, in jeder Hinsicht Will sagen: Wohnzimmerproduktion – intim akustisch, introvertiert, auch privat, aber dabei doch auch verbindlich jenseits bloßer Schlüssellochperspektive. Die Pop-Diskurse finden ja ohnehin längst woanders statt Zehn Stücke kurz -wie üblich zwei Instrumentals und eine Emily-Dickinson-Adaption („Funeral Song“) inklusive – offeriert Schramm er- und belesene, konzentrierte Songkunst kurz vorm Verschwinden. Auch das in jeder Hinsicht. „I’m fading, degrading, remember my name“, fleht er leise zum Auftakt von „Speak Louder Than“, dessen Titel bezeichnenderweise den Vergleich offenläßt.

Das Mysterium großer und kleiner Worte treibt ihn nach wie vor um („From A Word“, „Mailbox“), schon gleich zum Auftakt im bisher wohl schönsten Townes-Van-Zandt-Nachruf, naheliegend „Hammer And Nails“ betitelt (schließlich hält Schramm die in seinem Brotjob als Schulhausmeister öfter in Händen). Zur eingangs angestellten Frage reizt nicht zuletzt das Wiederhören mit einem alten Bekannten. „The Way Some People Die“, der kleine Hit aus seligen Hoboken-Tagen mit Yo La Tengo (und vom Schramms-Debüt „Walk To Delphi“), kehrt hier zu seinem Ursprung zurück, den man wohl „dylanesk“ nennen darf.

Hör mal, wer da noch so schön vernehmlich hämmert und nagelt!

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