Dead Meadow – Old Growth :: Die routinierten Stoner-Rocker reizen all ihre Möglichkeiten aus

Deafening fucking riffs from outer space delivered in perfect slow motion“, urteilt das Webzine „Drowned In Sound“ über Dead Meadow und unterstreicht damit, was die Szene im Allgemeinen findet: dass diese vom Detroit-Hype übersehene Band aus Washington, D.C. in der Stoner-Rock- und Neo-Psychedelia-Szene eine ganz große Nummer ist.

Das neue Werk, „Old Growth“, wird die Eingeweihten wiederum glücklich machen. Gleich am Anfang steht ein sieben Minuten langer, unendlich schleppender Jam, das folgende „Between Me And The Ground“ ruft den schweren Blues ab, der von Anfang an in dieser Diskographie war. Überhaupt ist die fünfte Platte von Jason Simon, Steve Kille und Stephen McCarty (Dead Meadow sind jetzt wieder ein Trio) ein Showcase all der stilistischen Möglichkeiten, die sich hier im Lauf der Jahre angesammelt haben. „Down Here“ ist einsam gepickter Psychedelic-Fotk, „‚Till Kingdom Come“ halluzinierender Jam-Rock mit einem großartigen Mellotron-Track und Lava-artig fließenden Gitarren, „I’m Gone“ überraschend gradliniger Westcoast-Pop. Und „Seven Seers“ stellt einmal mehr die Led Zeppelin des dritten Albums nach, mit viel fernöstlichen Harmonien und Guru-Ekstase.

Dass das alles in die eingangs erwähnte Zeitlupe getaucht ist, liegt nicht zuletzt an den dünnen, leise trauernden Gesängen, die dem Poltern der Instrumente oft entgegenstehen. Alles klingt fett analog und ist dank der stilistischen Vielfalt auch gar nicht langweilig, obschon mit so einer strengen Genre-Platte natürlich in erster Linie nur Gläubige bekehrt werden können. Und wenn schon! Besser, man behält ein paar von den guten Sachen für Sich.

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates